Internationale Ministrantenwallfahrt

Tag 3: Botschaftsgärten und Friedhöfe

01.08.2024 13:33

Auch abseits der großen Wallfahrtsevents ist eine Reise nach Rom immer ein Erlebnis. So war der gestrige Mittwoch dafür gedacht, den über dreitausend aus dem Bistum Augsburg angereisten Ministrantinnen und Ministranten eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. Wahrgenommen wurde diese freilich in ganz unterschiedlicher Weise.

Bischof Bertram traf sich mit neugierigen Ministrantinnen und Ministranten im Campo Santo und beantwortete ihre Fragen (Fotos: Julian Schmidt / pba)

Eine ganze besondere Veranstaltung am Abend war dabei bestimmt das „Meet and Greet" von rund hundert Minis aus verschiedenen Augsburger Pfarreiengemeinschaften, die sich im berühmten Campo Santo beim Petersplatz mit Bischof Bertram trafen und ihn alles das fragen konnten, was sie schon immer interessiert hat: Wie sieht der Tagesablauf eines Bischofs aus? Wann war er das erste Mal in Rom? Was ist das Lieblingsgericht des Papstes? Aber auch andere Fragen wie etwa nach der möglichen Zukunft der Kirchensteuer oder der Rolle der charismatischen Bewegung beantwortete der Bischof gerne.

Die zu der Fragerunde eingeladenen Minis waren durch einen Wettbewerb bestimmt worden, bei dem sie lustige Bilder zum Thema "Ministrantenwallfahrt" einreichen sollten. Die durch Jugendpfarrer Florian Stadlmayr initiierte Veranstaltung richtete sich dabei besonders an jene Pfarreien und Pfarreigemeinschaften, die aufgrund des begrenzten Kontingents im Bischöflichen Jugendamt ihre Romwallfahrt selbst organisieren mussten.

Bereits einige Stunden vorher hatte Bischof Bertram sich extra Zeit für "seine" Ministrantinnen und Ministranten aus der Dompfarrei genommen und sich mit ihnen ebenfalls im Campo Santo Teutonico getroffen. Dabei nutzte er die Gelegenheit, um von der langen und bedeutenden Geschichte dieses deutschsprachigen Instituts im Vatikan zu erzählen, das neben einer Kirche und einem Priesterseminar auch einen etwas versteckt gelegenen Friedhof für in Rom verstorbene deutschsprachige Pilger beherbergt.

Und die vielen anderen Minis? Die waren frei, sich ihren Mittwoch selbst zu gestalten. Nicht wenige dürften dabei das kühle Nass von Strand oder Hotelpool aufgesucht haben, doch bot Rom auch darüberhinaus viel Interessantes. So machten sich einige in die Katakomben Roms auf - oder auch, wie die Friedberger Ministranten, zur deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Im Garten der wohl einzigen deutschen Vertretung, zu deren Diplomaten bereits seit Jahrhunderten auch ein katholischer Geistlicher gehört, konnten die über dreißig jungen Menschen dabei einiges über den hohen Stellenwert päpstlicher Diplomatie lernen - und auch, warum es sich dabei tatsächlich sogar um eine Doppelbotschaft handelt: Der souveräne Malteserorden wird nämlich auch noch mitbetreut.

Damit ist für die rund 50.000 Ministrantinnen und Ministranten, die zur 13. Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom gereist sind, die Halbzeit bereits überschritten, und manche Pilgergruppen sind sogar wieder auf dem Weg nach Hause. Für die über dreitausend Reisenden aus unserem Bistum steht neben einer nächtlichen Andacht in der Kirche „Santissimia Trinità dei Monti“ oberhalb der Spanischen Treppe am Donnerstagabend noch der Abschlussgottesdienst am Freitagnachmittag in der Lateranbasilika an, woraufhin auch sie wieder die lange Busfahrt zurück über die Alpen antreten werden.

Alle Beiträge aus Rom:

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Der Bischof beantwortete die Fragen der Ministranten im Sitzungssaal des Collegio Teutonico.
Architekt der deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl war Alexander von Branca, der unter anderem auch das Augsburger Priesterseminar entwarf.
Vom einen Dom zum anderen: Die Augsburger Domministranten mit Bischof Bertram (Foto: Tobias Gutensohn)