Allgäuer Sternsinger bereiten sich auf Empfang beim Bundespräsidenten vor
Kempten (pdke). Die große bundesweite Aussendungsfeier der Sternsinger, die mehr als 600 junge gekrönte Häupter Ende vergangenen Jahres nach Kempten lockte, hat ein „Nachspiel“. Anfang Januar wird eine Abordnung von zwanzig Sternsingern aus Kempten, Rettenberg und Durach nach Berlin reisen und am Dreikönigstag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue empfangen. Mit dabei hat die 20-köpfige Gruppe nicht nur den Sternsinger-Segen, sondern auch ein ganz besonderes Geschenk. Die Vorbereitungen für dieses große Ereignis laufen bereits auf Hochtouren.
Mit Feuereifer waren die Mädchen und Jungen jüngst im Pfarrzentrum dabei. Die von Robert Haas für den Projektchor komponierten Lieder wurden einstudiert, die gemeinsamen Texte gesprochen, die von einzelnen Sternsingerinnen und Sternsingern vorzutragenden Sätze eingeübt. Birte Linden vom Kindermissionswerk 'Die Sternsinger', Dr. Peter Frasch von der Abteilung Weltkirche und Pastoralassistentin Luisa Stelzle standen an diesem Probentag mit Rat und Tat zur Seite. Nichts wurde dem Zufall überlassen, wollen die Mädchen und Jungen doch beim Auftritt vor dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender einen guten Eindruck hinterlassen.
Amelie klopfte an der Tür des Pfarrsaals an und sagte mit lauter Stimme: „Herr Bundespräsident, die Sternsinger sind da.“ Gemeinsam mit Yuri, Emma und Miriam wird sie am 6. Januar vor der Pforte des Schlosses stehen. Während der Proben stand auf der Bühne des Pfarrheims ein von den Kindern künstlerisch bemalter Stuhl, der dem Bundespräsidenten während des Empfanges im Großen Saal übergeben werden soll. Er steht für das Motto der diesjährigen Aktion: Kinderrechte. Auf ihm haben die Rechte für Kinder symbolisch ihren Platz erhalten.
Während die Sternsinger den Stuhl übergeben, werden sie von Ava erzählen, die in Afghanistan nicht in die Schule gehen darf. Von Adid, der in Syrien unter Gewalt, Hunger und Krankheit leidet. Von Emilia aus Deutschland, die Opfer von sexualisierter Gewalt wurde. Und von vielen anderen Kindern, die ihrer Würde beraubt sind. Dazu werden die Kinder jeweils singen: „Für die Rechte dieser Kinder stehen wir ein. Und der Stern der Hoffnung leuchtet. Komm, hilf mit, du und ich. Wir lassen sie nicht allein.“
Die Kemptener Delegation wird vom 5. bis zum 7. Januar nach Berlin reisen. Neben Begleitpersonen aus den Pfarreien, Liedermacher Robert Haas, Dr. Peter Frasch, BDKJ-Präses Florian Stadelmayr wird auch Bischof Dr. Bertram Meier die Allgäuer Gruppe auf ihrer Mission in die Hauptstadt begleiten. Der Dreikönigstag beginnt mit einem Gottesdienst in der Katholischen Akademie, zu dem sich bereits der Präsident des Kindermissionswerks 'Die Sternsinger' Pfarrer Dirk Bingener sowie BDKJ-Bundespräses Domvikar Dr. Stefan Ottersbach der Gruppe anschließen werden. Nach dem Empfang im Amtssitz des Bundespräsidenten und dem gemeinsamen Pressefoto werden die Königinnen und Könige auch den Bediensteten des Bundespräsidialamtes den Segen zusagen. Nach einem kurzen Besichtigungsprogramm steht abends ein Besuch der Bayerischen Landesvertretung auf dem Programm, bevor die Gruppe am Tag darauf die Heimreise antritt.
Rund 1,36 Milliarden Euro seit dem Aktionsstart 1959
„Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ heißt das Leitwort der kommenden Aktion Dreikönigssingen, bei der die Sternsinger deutlich machen werden, wie wichtig die Kinderrechte für Mädchen und Jungen in aller Welt sind. Kinder überall haben das Recht auf Nahrung, Bildung und Gesundheitsversorgung. Sie verdienen den Schutz vor Krieg, Gewalt und Missbrauch. Bundesweit eröffnet wird die Aktion Dreikönigssingen am Samstag, 28. Dezember, in Paderborn.
Seit dem Start der Aktion 1959 kamen beim Dreikönigssingen insgesamt rund 1,36 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden. Mit den Mitteln aus der Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt. Bundesweite Träger sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).