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Wichtiges
Heiliges Jahr

Als Pilger der Hoffnung unterwegs durch die Zeit

05.01.2025

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Dillinger Petersbasilika hat Bischof Bertram auch in der Konkathedrale des Bistums das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr 2025 eingeläutet. In seiner Predigt betonte der Bischof, dass Gott alle Menschen zur Hoffnung in dieser Welt und darüber hinaus berufen habe.

„Jede Hoffnung ist auf Zukünftiges hin orientiert. Die christliche Perspektive reicht bis in die Ewigkeit“, sagte Bischof Bertram eingangs in seiner Predigt. Die Hoffnung des christlichen Glaubens sei es, im Himmel Heil und Frieden zu finden. Gleichzeitig aber komme diese Hoffnung auch der Welt entgegen in Form Jesu Christi: „Mit der Menschwerdung hat Gott sich in dieser Welt leibhaftig verankert.“ Dieser Anker sei keine bloße Vergangenheit, sondern bleibende Gegenwart in Form der Eucharistie und biete stabilen Halt in den Stürmen des Lebens.

Dass sich diese Hoffnung erfüllen könne, erfordere indes einen wachen Blick, so der Bischof weiter. Bisweilen sei dafür auch ein Wechsel in der Perspektive erforderlich, um das Licht Gottes in unserem Leben wieder neu entdecken zu können. Dieses sei wiederum kein Privileg einiger weniger Heiliger: „Jeden von uns möchte Gott sicher auf dem Pilgerweg durchs Leben geleiten; und in den meisten Fällen geschieht das nicht durch ein himmlisches Feuerwerk, sondern durch die Gelegenheiten, die der Alltag bietet.“

Bischof Bertram bei der Predigt.

Bischof Bertram bei der Predigt.                                                                   

Die Menschwerdung Gottes habe den Menschen als Ganzes bejaht, so der Bischof abschließend: „Sie stärkt und adelt all das Gute im Menschen. Aber Gott sieht nicht einfach über Schuld, Verletzung und Gebrochenheit hinweg. Er beugt sich hinab in den Staub jener Orte, an denen Gewalt und Ausbeutung herrschen, dorthin, wo Wunden noch bluten oder tiefe Narben hinterlassen haben und wo Beziehungen gebrochen oder schwer belastet sind.“ Wer ein „Pilger der Hoffnung“ sein wolle, müsse sich innerlichen auf einen Weg der Heilung und Reinigung begeben – alleine und gemeinschaftlich, denn „die Gemeinschaft der Kirche kennt keine Grenze“, weder im Jenseits noch auf dieser Erde. Damit sei mit der Hoffnung auf Christus auch eine konkrete Aufforderung verknüpft: „Nutzen wir das Heilige Jahr, um Orte der Hoffnung in unserer Diözese, in den Pfarreien und Einrichtungen zu entdecken und auszubauen. Machen wir uns als Pilger der Hoffnung gemeinsam auf den Weg durch die Zeit!“

Als symbolisches Zeichen entzündete der Bischof während des Gottesdienstes eine Kerze mit dem Logo des Heiligen Jahres. Die Festmesse, die live auf K-TV übertragen worden war, wurde musikalisch durch Axel Flierl an der Orgel und Georg Hiemer an der Trompete gestaltet. Das Heilige Jahr 2025 wurde von Papst Franziskus unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ ausgerufen und folgt einer auf das 14. Jahrhundert zurückgehenden Tradition, nach der die katholische Kirche alle 25 Jahre ein solches Festjahr feiert. Das letzte Heilige Jahr wurde außerordentlich 2016 gefeiert. Weitere Informationen zum Heiligen Jahr in der Diözese Augsburg sind hier zu finden.

Die päpstliche Bulle zur Ausrufung des Heiligen Jahrs wird verlesen.

Die päpstliche Bulle zur Ausrufung des Heiligen Jahrs wird verlesen.

Die Dillinger Pfarrkirche St. Peter wurde in ihrer heutigen Form im 17. Jahrhundert errichtet. Das 1979 von Papst Johannes Paul II. zur Basilika erhobene Gotteshaus diente dem Bistum Augsburg jahrhundertelang als Weihekirche zahlreicher Priestergenerationen sowie als Grablege verschiedener Bischöfe. Zudem war Dillingen bis zur Säkularisation 1803 auch Regierungssitz und Residenzstadt des Hochstifts Augsburg und besaß als Universitätsstadt überregionale Bedeutung.