Menü
Wichtiges
Neues Seniorenheim für Geistliche

Altar im Haus Simeon in Kempten geweiht

05.07.2024

Kempten (pdke). Bischof Dr. Bertram Meier hat im Rahmen eines Festgottesdienstes an diesem Freitag die Kapelle im Haus Simeon, dem neuen Seniorenwohnheim für Geistliche in Kempten, geweiht. „Der Altar wird durch die Weihe aus dem profanen Alltag herausgenommen und Christus überantwortet“, erklärte der Bischof. In den Altartisch wurden Reliquien des heiligen Ulrich und des heiligen Pfarrers von Ars eingelassen. Während eines Rundgangs segnete Bischof Bertram außerdem eine Etage des künftigen Ruhesitzes für Priester mit 27 barrierefreien Wohnungen.

Zuvor hatten sich zahlreiche Geistliche, unter ihnen Dekan Bernhard Hesse, Domkapitular Thomas Rauch mit Bischof Bertram vor der neuen Kapelle versammelt. Der Bischof klopfte mit dem Bischofsstab symbolisch drei Mal an die Tür und zeichnete Kreuze auf die Schwelle, bevor alle gemeinsam einzogen. Im Verlauf des von Kirchenmusiker Benedikt Bonelli und Geigerin Julia Fehre gestalteten Gottesdienstes segnete der Bischof zunächst den Kirchenraum mit geweihtem Wasser, bevor die Gemeinde ihr Taufbekenntnis erneuerte.

In seiner Predigt ging der Bischof unter anderem auf den Namensgeber für das neue Seniorendomizil Haus Simeon ein. Diesem war offenbart worden, er werde nicht sterben, ohne den Messias geschaut zu haben. „Wenn Simeon im Tempel das kleine unscheinbare Kind ärmlicher Eltern als ,Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel‘ preist, dann weckt dies die Hoffnung, dass auch wir mit unseren Augen sehen dürfen… (1 Kor 2,9). Und im gleichen Augenblick wird uns bewusst: Eine solche Begegnung ist ohne den Tod nicht zu haben!“, führte er aus.

Das wisse auch der alte Simeon. Er sei von ganzem Herzen bereit, zu gehen und die Welt hinter sich zu lassen. „Welch ein Vorbild für uns, die Verkünder der Frohen Botschaft und Ausspender der Sakramente des Heils“, fuhr Bischof Bertram fort. Weiter ging er auf die Bedeutung dieses Seniorenheims für Priester ein. Es sei nicht so sehr letzte Station des Lebens, sondern vielmehr „Porta Coeli“, eine Himmelspforte - ein Obergemach der Gemeinschaft mit Christus. Priester bräuchten Zeiten und Räume, geistliche „Obergemächer“, für den Austausch mit Gott. „Das ist in der aktiven Zeit als Priester wichtig, um nicht auszubrennen, doch auch im Ruhestand sollte man diesen Schutzraum nicht unterschätzen“, betonte der Bischof. „Ich bin euch jetzt schon dankbar für euer beharrliches Gebet im Obergemach dieses Hauses“, dankte er den künftigen Bewohnern des Hauses.

Mit geweihtem Chrisamöl salbte Bischof Bertram anschließend den Altar. Auf dem Opfertisch wurden danach Dochte entzündet und Weihrauch abgebrannt, bevor dieser mit weißem Tuch und Kerzen für die Eucharistiefeier geschmückt wurde. Auch der Ambo und der Tabernakel wurden im Anschluss an diese Zeremonie für ihre Bestimmung geweiht.

Im Anschluss an den Gottesdienst fand im Innenhof des Hauses Simeon ein Zusammensein statt, bei dem sich Julian Heigl bei allen am Gelingen des Baus bedankte und seiner Mutter Birgit, auf deren Initiative hin das Projekt initiiert wurde, einen Blumenstrauß überreichte. Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle richtete sich an die Versammelten und sprach der Familie seine Anerkennung für das Projekt aus. „Seit 2016 durften wir als Stadt die Idee begleiten“, meinte er. „Sie haben ein Statement gesetzt. Dies ist ein Projekt, das in die Gesellschaft hineinwirkt“, so Kiechle.

Auch Bischof Bertram dankte Familie Heigl für ihre Inspiration und begrüßte die gute Initiative, die zum Bau dieses Hauses und der im oberen Stockwerk gelegenen Kapelle, geführt habe. Es sei der Diözese ein Anliegen, dass Priester auch im Alter nicht allein seien. Dafür gebe es zahlreiche Hilfsangebote, wie etwa den von Pfarrer Franz Götz und seiner Schwester Barbara Götz geleisteten Sozialdienst, so Bischof Bertram. Eine Altar- oder sogar Kirchenweihe sei heutzutage ein seltener Anlass. Umso mehr freue er sich, heute die Kapelle geweiht zu haben und dass die Reliquien in den Altar eingelassen worden seien. „Gemeinsam mit den Heiligen mögen die Bewohner eine geistliche Gemeinschaft bilden“, schloss er.

Mehr über das Haus Simeon erfahren Sie hier.