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Wichtiges
Thomas von Aquin-Fest

Aufbrechen im Vertrauen auf Gott

31.01.2023

Bischof Dr. Bertram Meier hat am heutigen Dienstagabend zahlreiche Lehrende, Studierende und Freunde der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) dazu aufgerufen, sich von Gott anrufen zu lassen und im Vertrauen auf den Herrn, den Aufbruch zu wagen. „Jesus will, dass wir einen Perspektivenwechsel vornehmen, uns an Neues wagen“, betonte er im Pontifikalamt zum traditionellen Thomas von Aquin-Fest in der Kirche „Zum Guten Hirten“ im Augsburger Univiertel.

„Transeamus contra! – Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren“ (Mk 4,35), griff Bischof Bertram in seiner Predigt die Aufforderung Jesu an seine Jünger im Evangelium von der Stillung des Seesturms auf. „Dieser Aufruf passt zum hl. Thomas von Aquin, den wir heute, einige Tage nach seinem Fest im Kalender, feiern.“ Ein Mann wie Thomas von Aquin habe sich ansprechen und anrufen lassen. „Duc in altum. Sein ‚See‘, das Gewässer seines Lebens war die Wissenschaft; seine Berufung war es, Glaube und Vernunft zusammenzubringen“, sagte Bischof Bertram und wies gleichzeitig auf die Bedeutung der beiden lateinischen Begriffspaare für sein eigenes Bischofsamt hin. So hätte er seine Impulse zu einer Seelsorgsinitiave, die er zu Beginn seines bischöflichen Wirkens verfasst habe, eben auch jenen beiden Aufforderungen Jesu gewidmet.   

Auch die Jünger im Boot seien der Aufforderung Jesu nachgekommen, seien auf den See hinausgefahren und hätten sich den Gefahren des Wassers ausgesetzt: „Sie folgen mit der Ausfahrt einem Wunsch des Meisters und es ist nicht überliefert, ob sie angesichts eines heraufziehenden Unwetters Bedenken äußerten. Sie vertrauen – und folgen“, betonte der Bischof und wies gleichzeitig auf selbiges Vertrauen Jesu selbst hin: „Er setzt sich ins Boot, vertraut sich völlig den Ruderkünsten der Jünger an und nutzt die Überfahrt zum Schlafen.“   

Die Geschichte vom Seesturm sei eine Perikope, die auch unser Leben betreffe: „Wo finden wir uns in diesem Evangelium?“, richtete sich Bischof Bertram an die Gläubigen. „Ist darin auch unser Glaube, unser Gottvertrauen ausgedrückt?“, fragte er und riet dazu, Momente der Stille zu suchen, die Antwort geben könnten: „Dann und nur dann, wenn wir den Lärm und die scheinbare Wichtigkeit unseres Alltags hinter uns gelassen haben, wenn wir auf Jesu Bitte hin aufbrechen, um ans andere Ufer zu fahren, dann geschieht das Unvorhergesehene und das Unvorhersehbare, dann machen wir eine Erfahrung, die unser ganzes Leben umkrempelt.“

Auf den See hinauszufahren und ans andere Ufer zu fahren, seien Aufforderungen, die an uns alle ergingen. „Reihen wir uns - im Vertrauen auf Gottes Nähe - ein in die Zahl derer, die der Autor des Hebräerbriefes aufzählt, von Abel über Henoch und Noach zu Abraham und Sara, ja wir können hinzufügen: Elisabeth und Zacharias, Maria und Josef.“

Sie alle seien bereit gewesen, Gewohntes hinter sich zu lassen und ein Wagnis mit offenem Ende einzugehen. Bischof Bertram: „Vertrauen wir uns heute, im Gedenken an den hl. Thomas, der sich wie kaum ein anderer Theologe dem unbestechlichen Blick Gottes ausgesetzt hat, wieder neu dem Ewigen an, dem liebenden Vater und dem brüderlichen Freund Jesus Christus, der auch uns in den Stürmen des Lebens begleitet und uns rettet vor aller Not.“

Die Messe wurde vom Vokalensemble des Leopold-Mozart-Zentrums Augsburg unter der Leitung von Prof. Dominik Wortig musikalisch begleitet. (Foto: Maria Rösch / pba)
Die Messe wurde vom Vokalensemble des Leopold-Mozart-Zentrums Augsburg unter der Leitung von Prof. Dominik Wortig musikalisch begleitet. (Foto: Maria Rösch / pba)

Die Messe wurde vom Vokalensempble des Leopold-Mozart-Zentrums Augsburg (LMZ) unter der Leitung von Prof. Dominik Wortig, Leiter des LMZ's, feierlich musikalisch gestaltet. Ein Stehempfang, der im Anschluss an die Messe in den Räumlichkeiten der Katholischen Hochschulgemeinde stattfand, bot die Möglichkeit zu Austausch und Gespräch. Die Feierlichkeiten fanden heuer zum ersten Mal unter der Leitung des neuen Hochschulpfarrers Gabriel Bucher statt.  

Der Gedenktag des heiligen Thomas von Aquin wird von der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG), der Katholisch-Theologischen Fakultät und vom Bistum Augsburg traditionell Ende Januar gefeiert. Er ist Schutzpatron der Studierenden.