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Prälat Meier: "Nicht müde werden, die weltweite Verfolgung der Kirche zu thematisieren"

Augsburger beten für die Kirche in Vietnam

Der Weltkirchenreferent der Diözese Augsburg, Prälat Dr. Bertram Meier (Mitte) leitete die Kreuzwegandacht am 19. September für verfolgte Christen in Vietnam. Bild.KiN
Der Weltkirchenreferent der Diözese Augsburg, Prälat Dr. Bertram Meier (Mitte) leitete die Kreuzwegandacht am 19. September für verfolgte Christen in Vietnam. Bild.KiN
21.09.2010

Augsburg, (KiN). Die lange Leidensgeschichte der Christen in Vietnam stand am Sonntagabend, 19.9.2010, im Mittelpunkt einer Kreuzweg-Andacht, zu der das weltweite katholische Hilfswerk "Kirche in Not" in den Augsburger Dom eingeladen hatte. Anlass war das Jubiläumsjahr der vietnamesischen Kirche, die vor 350 Jahren offiziell gegründet wurde und vor 50 Jahren die katholische Hierarchie errichten konnte. Etwa achtzig Gläubige waren der Einladung des Hilfswerks gefolgt und beteten gemeinsam eine Stunde lang für die auch heute noch bedrängte Kirche Vietnams und für verfolgte Christen weltweit. Domkapitular Prälat Dr. Bertram Meier, der den Kreuzweg leitete, betonte, er danke "Kirche in Not" dafür, dass das Hilfswerk nicht müde werde, die weltweite Verfolgung der Kirche zu thematisieren.

Mitgestaltet wurde der Kreuzweg von etwa vierzig vietnamesischen Katholiken. Einige von ihnen waren in den 80er-Jahren als so genannte "Bootsflüchtlinge" in den Westen gekommen. In den deutschen Diözesen gibt es nach Angaben von "Kirche in Not" etwa 15 000 vietnamesische Christen. In ihren Betrachtungen zu den Kreuzwegstationen berichteten die vietnamesischstämmigen Gläubigen über die leidvolle Geschichte ihrer Kirche. Sie stellten dar, dass die vietnamesische Kirche heute aus 26 Diözesen mit rund sieben Millionen Gläubigen bestehe, was etwa sieben Prozent der Gesamtbevölkerung entspreche. Die Kirche in Vietnam sei damit nach den Philippinen die zweitgrößte katholische Kirche in Südostasien.

Jedoch sei diese reiche Ernte für die Kirche in Vietnam "nicht zuletzt dem Glaubenssamen zu verdanken, der von den unzähligen Zeugen der ersten Generationen gesät worden ist", betonten die vietnamesischen Katholiken während der Andacht. Zitate und die Lebensgeschichte bekannter vietnamesischer Märtyrer bestimmten daher die Betrachtungen der einzelnen Kreuzwegstationen.