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Eventgottesdienst in Herlikofen

Bischof Bertram: "Auf das Herz kommt es an"

07.01.2025

Zum fünften Mal fand heuer im württembergischen Herlikofen zum Jahresbeginn ein Eventgottesdienst statt. Das Motto lautete 2025 „HerzHaft – Zwischen Mangel & Überfluss“. Dabei stand das Spannungsverhältnis einer Welt im Wandel und die daraus resultierenden Chancen und Unsicherheiten im Mittelpunkt. Bischof Bertram hielt am Abend eine Katechese über das menschliche Herz.

Dabei betonte der Bischof, dass viele Menschen das Herz nur als ein reines "Kitschsymbol" betrachten würden. "Aber weder die Reduktion auf Gefühlsduselei noch eine Missachtung aller Regungen, die wir in unserem Herzen vernehmen können, werden dem gerecht, was das Herz ist.", so Bischof Bertram. Dabei werde schon anhand der alttestamentlichen Texte deutlich, dass das Herz vor allem mit den Gefühlen in Verbindung gebracht werde, aber auch das Entscheiden und Wollen spiele sich dort ab.

Eine Anhäufung von Gefühlen, Gedanken und Erlebnissen bedeute aber nicht automatisch, dass das Herz auch erfüllt sei. Entscheidend sei, wie viel wir "von dem, was wir konsumieren und aufnehmen, überhaupt auch wahrnehmen können, ja verkosten können". Dann gelte es, die Eindrücke auch im Herzen zu sortieren. Auch die Gottesmutter habe laut dem Bericht im Lukasevangelium nach der Geburt Jesu alles Geschehene bewahrt und in ihrem Herzen erwogen. Zu einer inneren Ordnung zu finden, könne uns davor bewahren, dass wir im Außen, in der Oberflächlichkeit verloren gingen, hob Bischof Bertram weiter hervor.

Im menschlichen Herzen Jesu schlage aber auch das göttliche Herz für die Menschen und von diesem Herzen gehe eine gewaltige Ruhe aus. Bischof Bertran: "Suche, Sucht und Sehnsucht des Menschen enden am Herzen Gottes. Er kann unseren inneren Mangel und unsere tiefsten Bedürfnisse stillen – nicht alles sofort, aber auf lange Sicht." Wer sich an seinem göttlichen Herzen anhafte, dessen Herz werde fest und stark.

Hintergrund:

Das Projekt stand unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und dem Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart Cornelis Meister. Das Orchester spielte dabei Werke aus Wagners Oper „Tannhäuser“, die die Geschichte des zwischen Welten und Wertesystemen stehenden Sängers Heinrich erzählt. Erklungen sind auch viele weitere Werke von Johann Sebastian Bach bis hin zu Elton John.

Der Gottesdienst selbst wurde im Livestream übertragen und kann auf Youtube angesehen werden.