Bischof Bertram empfiehlt drei Vorsätze für das neue Jahr 2021
Augsburg (pba). Bischof Dr. Bertram Meier hat am Silvestertag dankbar und nachdenklich zugleich auf das zu Ende gehende Jahr zurückgeblickt. Zudem nahm der Bischof drei Vorsätze mit ins neue Jahr und legte diese auch den Gläubigen ans Herz. „Werde nicht abergläubisch! Wahre die Einheit! Sei dankbar!“, so Bischof Bertram zur Jahresschlussandacht im Hohen Dom.
Die vielen persönlichen und beruflichen, aber auch existentiellen und spirituellen Erfahrungen, die uns gegenwärtig beschert werden, ließen ihn an ein Wort des Propheten Jesaja von einer aus den Fugen geratenen Erde denken. „Ist es nicht so, wenn wir auf das vergangene Jahr zurückschauen, dass wir uns vorkommen wie auf einem großen Schiff, das hin und her schwankt und taumelt?“ Dabei sei das Corona-Virus nur die eine Sorge, vieles bewege uns darüber hinaus, betonte der Bischof. „Terror und Gewalt – auch im Namen Gottes -, Unfrieden und Krieg, Ausbeutung der Schöpfung und Naturkatastrophen, Einschränkung der Freiheit, Revolutionen.“
Hoffnung und Zuversicht an der Schwelle zum neuen Jahr zieht Bischof Bertram aber aus der Zusage des Immanuel, des „Gott ist mit uns“. Deshalb habe er sich drei Vorsätze für 2021 gefasst, die er gerne teilen möchte.
Seinen zweiten Vorsatz fasst er in den Wunsch, die Einheit zu wahren. „Wir müssen zusammenhalten! Es geht um die Gemeinschaft der Kirche.“ Dies tut Bischof Bertram vor allem mit Blick auf die vielen – wie er es nennt - „Baustellen“, die es im kirchlichen Bereich momentan gibt: Synodaler Weg, Ökumenischer Kirchentag, Missbrauchsaufarbeitung, Priesterausbildung. Dabei kritisiert der Bischof vor allem die Ungeduld und die Erwartungshaltung mancher, dass sich Grundsätzliches in der Kirche ändern müsse. „Die Evangelisierung, die Papst Franziskus als DNA der Kirche bezeichnet, muss unser Kompass sein, wenn wir den Synodalen Weg weitergehen wollen.“ Es sei schade, dass dieser Weg schon vom Ziel her beschrieben werde, noch ehe er richtig begangen habe. „Haben wir das Recht, die Uhrzeit Gottes zu bestimmen?“ In der Kirche zerbreche manches, aber ebenso breche auch Neues auf, bedankte sich der Bischof für alles Engagement der jungen und alten Botinnen und Boten des Evangeliums seines Bistums im vergangenen Jahr.
Eine bewährte Form ist das traditionelle "Te Deum", das auch heuer wieder zum Ende des Jahres im Augsburger Dom – wenn auch in schmalerer Besetzung – den Raum füllte. Einziger Unterschied zu den Vorjahren: Es erklang nicht Anton Bruckner, sondern das des niederländischen Komponisten Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621). Unter Leitung von Domkapellmeister Stefan Steinemann musizierte das Vokalensemble AUXantiqua gemeinsam mit Domorganistin Claudia Waßner.