Bischof Bertram: „Jesus hat keine Zuckerwatte verteilt“
Mit einem Pontifikalgottesdienst in der Kirche Heilig Kreuz in der mittelfränkischen Diaspora-Gemeinde Wittelshofen hat Bischof Dr. Bertram Meier an diesem Sonntag den nördlichen Rand des Bistums besucht. Anlass der feierlichen Messe war das 75-jährige Jubiläum der Kirche. In seiner Predigt ermunterte die Gläubigen „ein Gottesreich der offenen Tür“ zu leben, wie Jesus es selbst vorgelebt hat.
In seiner Predigt nahm Bischof Bertram auf das Evangelium Bezug und ermunterte die Gläubigen „ein Gottesreich der offenen Tür“ zu leben, wie es Jesus selbst vorgelebt hätte. Das Reich Gottes „ist kein Exklusivangebot für die Hundertprozentigen; es steht allen Menschen offen.“ Die Kirche dürfe sich nicht in ein Ghetto zurückziehen, sondern müsse offen sein, stellte der Bischof mit Verweis auf den hl. Martin als Patron der evangelischen Kirche am Ort sowie das hl. Kreuz des katholischen Gotteshauses fest.
Gleichzeitig machte er deutlich, dass „Offenheit“ nicht alles sei: „Jesus hat keine Zuckerwatte verteilt, sondern darauf hingewiesen, dass die Bürger im Reich Gottes Salz der Erde sind. Offenheit braucht Profil“, betonte er. Denn neben Achtsamkeit, Zärtlichkeit und Herzensweite habe Jesus auch der Mut zur Konfrontation und zum Widerspruch ausgezeichnet.
Die Kirche Heilig Kreuz in Wittelshofen ist eine "Zeltkirche", die im Jahr 1984 gebaut wurde. Eine „Notkirche“ in Form einer „Holzbarackenkirche“ diente den Gläubigen dort zuvor als Gottesdienstraum. Diese wurde ursprünglich in Haunstetten bei Augsburg in den 1930er Jahren errichtet, im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1953/54 am Platz der heutigen Kirche Heilig Kreuz aufgebaut. Sie musste aufgrund statischer Mängel durch den Neubau ersetzt werden.
Die Expositur Heilig Kreuz Wittelshofen ist Teil der Pfarreiengemeinschaft Feuchtwangen im Dekanat Nördlingen.
Predigt von Bischof Dr. Bertram Meier beim Pontifikalgottesdienst zum 75-jährigen Jubiläum in Heilig Kreuz Wittelshofen