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Jahresschlussandacht im Hohen Dom

Bischof Konrad: Gott gibt uns allen immer wieder eine neue Chance

31.12.2017

Augsburg (pba). Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat heute bei der Jahresschlussandacht im Augsburger Dom die Gläubigen daran erinnert, dass Gott uns allen immer wieder eine neue Chance gibt. Dies gelte insbesondere dann, wenn Menschen meinten, nach dem, was ihnen Schweres zugemutet worden sei und das sie hätten durchmachen müssen, sie jetzt nur noch auf Sinnlosigkeit hin leben könnten, so Bischof Konrad. Zugleich stellte er den für ihn springenden und uns rettenden Punkt heraus: „Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken, seine Wege sind nicht unsere Wege. Gott ist anders.“ Gemeinsam mit den Weihbischöfen, den Domkapitularen und Gläubigen dankte er Gott für das vergangene Jahr. Mit dem „Te Deum“ von Anton Bruckner sorgten Domchor und Domorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Reinhard Kammler für das traditionell stimmgewaltige und klangvolle Gotteslob zum Jahresende.

In seiner Predigt erinnerte Bischof Konrad dabei auch speziell an die Menschen, die keine Arbeit haben und finden: „Wir wissen ja mittlerweile, und nicht wenige müssen es schmerzlich erfahren, dass eine der schlimmsten Auswirkungen der Arbeitslosigkeit - von der wirtschaftlichen Notlage einmal ganz abgesehen - das Gefühl ist, einfach nicht oder nicht mehr gebraucht zu werden, entlassen und eben mehr oder weniger fallengelassen zu werden.“

Mit der Verkündigung der Frohen Botschaft am Ende des Jahres verband der Bischof deshalb die Hoffnung, dass allen die tiefe Freude und Glückseligkeit darüber bewusst werde, dass jeden von uns der gerechte und barmherzige Gott an die Hand genommen habe und uns immer wieder an die Hand nehmen wolle. „Gott braucht Menschen, Gott braucht uns, weil er die Liebe ist. Der dreieinige Gott, der uns erschaffen und erlöst hat, will uns hineinnehmen in seine göttliche Lebensgemeinschaft.“ Jeden einzelnen von uns möchte er beteiligen an seiner lebendigen glückseligen innergöttlichen Beziehung, so Bischof Konrad. Damit dies immer besser gelinge, habe er uns dafür Einübungsfelder in seiner Kirche gegeben, aber auch in den vielfältigen zwischenmenschlichen Beziehungen. Deshalb dürften dort, wo diese schuldhaft zerbrochen sind, wahre Verkünder der Botschaft Jesu nicht müde werden, immer wieder zur Versöhnung, zur Buße, zur Umkehr und zum Neubeginn aufzurufen. Denn: „Gott wartet auf eine jede, einen jeden von uns.“

Unter diesem Licht deutete der Bischof auch das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg: Es gelte deshalb bis zuletzt wachzubleiben für das, „was Gott für mich will, damit wir zum Sinn unseres Daseins finden und einmal unser ewiges Ziel erreichen, damit wir einmal vollendet und glückselig werden“, ermutigte Bischof Konrad die Gläubigen in den letzten Stunden des zu Ende gehenden Jahres. Natürlich sei das Gleichnis kein Muster für den Abschluss von Arbeits- und Tarifverträgen. „Aber es ist eine frohe Botschaft von der unablässigen Sehnsucht und Suche Gottes nach uns Menschen, von seiner unendlichen Sehnsucht, diese seine Geschöpfe Sinn und Erfüllung finden zu lassen.“

Deshalb seien alle innerweltlichen Ordnungen und Abläufe nicht plötzlich einfach aufgehoben, so der Bischof. „Die Wüste wird nicht sogleich zum Schlaraffenland.“ Aber alle innerweltliche Ordnung und Gesetzmäßigkeit werde vom Verhalten Gottes in Jesus Christus weit überboten. Daher müssten alle, die Christus in dessen Auftrag nachfolgen, ihn und seine Botschaft allen verkünden, die noch auf dem Weg sind. Denn Berufung für uns Christen heißt – egal in welchem Stand und Beruf: „Alle unsere Frömmigkeit, unser Gottesdienst und Gebet, unser ganzes christliches Leben kann eigentlich immer nur ein sich Offenhalten, sich Bereithalten für die Gaben von Gott sein. Ein sich zur Verfügung stellen und sich von ihm in den Dienst nehmen lassen.“

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