Bischof Konrad weiht fünf Männer zu Ständigen Diakonen

Augsburg (pba). Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat heute fünf Männer durch Handauflegung und Gebet im Hohen Dom zu Augsburg zu Ständigen Diakonen geweiht: Mathias Biberthaler aus Holzheim, Bernhard Hölzle aus Rammingen, Armin Pfänder aus Großaitingen, Christian Reisacher aus Pforzen und Rainer Renk aus Pürgen. In einem feierlichen Gottesdienst erklärten sie ihre Bereitschaft, ihr ganzes Leben in den Dienst Gottes und der Kirche zu stellen.
In seiner Predigt griff der Bischof das Evangelium des heutigen Marien-Samstages auf (Lk 11,27-28). Die Erwählung Marias, die Nachfolge der Jünger, sei zu vergleichen mit dem Ruf, der auch an die fünf Männer ergangen sei, mit ihrer Bereitschaft, eine Ausbildung und lange Wartezeiten auf sich zu nehmen, um sich heute zum Diakon ihrer Kirche weihen zu lassen. „In der Weihe zum Diakon empfangen Sie den Heiligen Geist, um in seiner Kraft, dem Bischof und dem Presbyterium helfend im Dienst des Altares, des Wortes und der Liebe beiseite zu stehen“, richtete sich der Bischof an die fünf Männer.
Kurz vor Beginn des „Jahres der Barmherzigkeit“ seien die Diakone dazu berufen, die vielfältigen Werke der Barmherzigkeit zu tun, den Dienst helfender Liebe zu versehen. „Was Sie heute versprechen, muss jeden Tag neu mit Leben gefüllt werden“, gab Bischof Zdarsa den Diakonen mit auf den Weg. So wie Jesus nicht nur an die Ränder der Existenz gegangen sei, sondern weit darüber hinaus, so müssten auch die Diakone immer wieder aus sich heraus- und über sich hinausgehen, betonte der Bischof und ermunterte die Männer dazu, allzu Vertrautes und Abgesichertes zu verlassen. Wahre Diakonie bestehe gerade auch darin, sich Gemeindemitgliedern zuzuwenden, die der Kirche fern stünden, sie müsse sich an Distanzierte wenden oder Menschen, die neu an einen Ort gezogen seien. „Ihre Wachsamkeit im Umgang mit der Liturgie muss ein Spiegelbild ihrer Empathie, ihrer Feinfühligkeit mit den Menschen sein“, sagte der Bischof.
Am Gottesdienst nahmen neben zahlreichen Domkapitularen, Priestern und Diakonen, auch viele Verwandte und Freunde der Neugeweihten teil. Feierlich musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Kirchenchor St. Valentin aus Pforzen und Kirchenchor St. Andreas aus Frankenried sowie der Domorganistin Claudia Waßner.
Fotos von der Diakonenweihe finden Sie in folgender Bildergalerie.
Kurzporträts der fünf Weihekandidaten:
Mathias Biberthaler (52) aus der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Holzheim (Dekanat Donauwörth), ist verheiratet und hat vier Kinder. Die Schöpfung Gottes hat für den Landwirt seit je her eine ganz besondere Bedeutung. „Mitzuerleben wie der Mensch sät, die Saat von alleine aufgeht und die Pflanzen wachsen: So wird Gottes Schöpfung sichtbar“, findet Mathias Biberthaler. Ohne den Segen Gottes seien viele Mühen oft vergebens, dies gelte sowohl „im landwirtschaftlichen als auch kirchlichen Wirken“, sagt Biberthaler, der als Maschinenführer in der Gemeinde Genderkingen angestellt ist. Der Wunsch, eine Ausbildung zum Diakon zu beginnen, sei während seiner fast dreißig Jahre währenden Tätigkeit als Kommunionhelfer langsam und stetig gewachsen. „Gott noch besser kennen zu lernen“, sich noch intensiver „in seinen Dienst stellen“ zu lassen, sei dabei ausschlaggebend gewesen, sagt er. Die Frohe Botschaft verkünden und somit „die Saat der Liebe Gottes“ auszubringen, ist dem zukünftigen Diakon ein besonderes Anliegen.
Bernhard Hölzle (40) aus der Pfarrei St. Magnus in Rammingen ist verheiratet und hat drei Kinder. Beruflich ist er derzeit in der Verwaltung der Stadt Memmingen in Teilzeit beschäftigt. Der Wunsch, als Diakon tätig zu sein, sei während seines ehrenamtlichen Wirkens in der Pfarrei gewachsen, berichtet er. Sein Lieblingslied aus dem Gotteslob „Mit Jesus auf dem Weg“ habe ihn dabei besonders motiviert und begleitet, „es drückt für mich aus, wie wir alle stetig unterwegs sind“, um Gott zu finden und Christ zu werden, sagt er. „Diesen Weg gemeinsam mit meiner Familie und der Pfarrgemeinde sowohl zu gehen, als auch aktiv zu begleiten“, sieht Bernhard Hölzle als besonderen Auftrag in seinem zukünftigen Diakonat. „Aufmerksam zu sein, für die vielen Gewandungen Jesu Christi, auf die wir hierbei treffen“, sieht der angehende Diakon als „bereichernde Herausforderung“ und „besonderes Geschenk“ an. Die liebevolle Barmherzigkeit Gottes erfahrbar zu machen und „Wegbegleiter“ für die Menschen zu sein, schwebt Bernhard Hölzle in Besonderem vor.
Armin Pfänder (48) aus der Pfarrei St. Nikolaus in Großaitingen ist ledig und als kaufmännischer Angestellter beruflich tätig. Den Weg zum Diakon beschreibt er als ein „intensives Berufungserlebnis“. Nach langjährigem Engagement im Pfarrgemeinderat, als Kommunionhelfer und schließlich als Mitarbeiter im Arbeitskreis „Liturgie“ sei der Wunsch, das Leben noch intensiver in den Dienst für Jesus Christus und den Dienst am Menschen zu stellen, langsam gereift. Sein Lieblingssatz aus dem 2. Korintherbrief „Denn die Liebe Christi drängt uns“ (2Kor5,14) sei für seine Entscheidung letztlich programmatisch gewesen. „Die Liebe unseres Herrn, Freund und Bruders Jesus Christus hat mich wirklich gedrängt“, sagt Pfänder. „In meiner zukünftigen Tätigkeit als Diakon möchte ich diese Liebe und Freundschaft Jesu, die mich immer begleitet, auch den Menschen verkünden und erfahrbar machen“.
Christian Reisacher (52) aus der Pfarrei St. Valentin in Pforzen ist verheiratet und Vater von drei Töchtern. Beruflich ist er als Holztechniker und Fertigungsleiter tätig. Vor seiner Ausbildung zum Diakon war Christian Reisacher bereits in einigen kirchlichen Aufgabenfeldern in seiner Pfarrei in Pforzen engagiert. „Nach einer Wallfahrt im Jahr 2008 wollte ich mich noch intensiver in den Dienst Jesu und seiner Mutter Maria stellen“, sagt Christian Reisacher. Auf der Suche nach einer geeigneten Aufgabe, habe er die Idee, sich zum Diakon ausbilden zu lassen, zunächst verworfen. Der Gedanke habe ihn dann aber nicht mehr losgelassen, beschreibt Reisacher seinen Berufungsweg. Die „gute Atmosphäre“ und das „brüderliche Miteinander“ im Diakonatskreis hätten ihn auf seinem Weg dann nochmals bestärkt, betont er. Begleitet wurde er dabei von einem Spruch aus dem Johannesevangelium: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt“ (Joh 15,16).
Rainer Renk (42) aus der Pfarrei St. Georg in Pürgen ist verheiratet und hat drei Kinder. Gebürtig aus dem Frankenwald führte ihn sein Lebensweg nach Oberbayern, wo er als Servicemanager in einem weltweit tätigen IT-Unternehmen in München tätig ist. „Die Arbeit mit Menschen und die gemeinsame Suche nach Lösungen“, bilden für Rainer Renk zwei Komponenten, die er nicht nur in beruflicher Hinsicht besonders schätzt. Den Umgang mit Menschen beschreibt Renk als persönliche Stärke, die er zukünftig auch als Diakon einbringen möchte. „Ich will für die Menschen in ihren konkreten Situationen - ob in Familie oder Beruf - da sein“, sagt er. „Durch eine berufliche Begebenheit, die in ganz engem zeitlichen Zusammenhang mit einem wunderbaren privaten Ereignis stand, wurde ich im Jahr 2005 einmal kräftig durchgeschüttelt. Nach diesem Schütteln ist eine Stimme wiedererwacht, die ich schon immer mal gehört hatte, aber nicht so recht zuordnen konnte“, beschreibt Rainer Renk. Dieser sei er gefolgt. Heute, so Renk, stehe er vor dem Ziel, zu dem ihn die Stimme gerufen habe.