Bischof Konrad Zdarsa: Demütige und wahre Botschafter des Evangeliums werden

Augsburg (pba). Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat die Gläubigen in seiner Osterpredigt dazu eingeladen, zu demütigen und wahren Botschaftern des Evangeliums zu werden. Um Jesus sei es am Ende seines irdischen Lebens still geworden, todesstill. „Und es ist Nacht beworden“, so Bischof Konrad. Von den tausenden Menschen, die sich zuvor um ihn geschart hatten, seien gerade einmal zwei Frauen übrig geblieben, die sich zu seinem Grab aufmachten. Auch die Evangelisten übten Zurückhaltung, als sie vom Geschehen am Grab berichteten, deutete Bischof Konrad die Osterbotschaft des Evangeliums. Umso klarer sei die denkbar kürzeste Schilderung der neuen Existenz des Auferstanden: „Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier, er ist auferstanden.“ (katholisch1.tv-Beitrag über die Osternacht im Hohen Dom)
Diese Verkündigung der Botschaft von der Auferstehung des Herrn und vom neuen Leben komme von Gott. „Sie ist einfach und klar“, betonte Bischof Konrad. „Gott selbst ruft diese Botschaft in die todverfallene Welt hinein.“ Das Wunder, auf das seine Jünger nicht gehofft hatten, sei geschehen. „Wider ihre Erwartung ist Christus auferstanden.“ Die Botschaft von der Auferstehung brauche nicht erklärt oder naturwissenschaftlich denkenden Menschen bewiesen zu werden. Dieser Versuch würde bedeuten, die Botschaft des Evangeliums zu missbrauchen. Je mehr sich einer aber dieser befreienden Botschaft vom Auferstandenen stelle, je mehr er sich in sie hineindenke, „umso demütiger muss er sein, um so bereiter zum Dienst.“ Nichts anderes bedeute Demut: Die Bereitschaft, Gott und den Menschen dienen zu wollen. Das sei die Haltung der wahren Botschafter des Evangeliums, von den ersten Zeugen des frühen Christentums bis zum heutigen Tag.
Bischof Konrad ging in seiner Predigt auch mehrmals auf die Situation der Kirche ein. Er gehöre selbst zur Generation 65plus, „von der sich noch am ehesten eine größere Anzahl zu ihren Gottesdiensten einfindet. Was ist, wenn wir das nur 10, 15 Jahre hochrechnen?“, fragte der Bischof. Nichts werde mehr so sein wie es war. In der Kirche seien tiefgreifende Veränderungen im Gange. Dabei sei die Kirche mit ihrer Fähigkeit, sich immer wieder zu reinigen und zu erneuern „selber ein lebendiges Zeugnis dieser Botschaft des Lebens, des Neubeginns, der Zuversicht und der Freude.“ Die „vielfältige Bedrängnis der Kirche von außen wie von innen“ könne so dazu beitragen, sagte Bischof Konrad, „dass wir uns verstärkt auf das Wesentliche besinnen und noch entschiedener aus dem Glauben zu leben beginnen.“ Auch uns gehe der Auferstandene voran, um ihm in unserem Alltag zu begegnen.
Hier der Text der Predigt von Bischof Konrad:
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Feier der Osternacht im Augsburger Dom