Bischof reist nach Indonesien
Bischof Dr. Bertram Meier ist am Ostermontag zu einer sechstägigen Reise nach Indonesien aufgebrochen. Als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz informiert er sich in dem nach Einwohnerzahl weltweit größten muslimischen Land unter anderem über die Möglichkeiten des interreligiösen Dialogs.
Traditionell dominiert in dem Inselstaat ein javanisch geprägtes, offenes und tolerantes Verständnis des sunnitischen Islam. Das gibt der verhältnismäßig kleinen christlichen Gemeinschaft Indonesiens viele Möglichkeiten, sich in die gesellschaftlichen Debatten einzubringen. Christen sind überdies in vielen Sektoren der Gesellschaft gut etabliert und können beispielsweise das wirtschaftliche Leben entscheidend mitgestalten.
Allerdings muss sich dieser gesellschaftliche Mainstream gegen wachsende religiöse Intoleranz und einengende religionspolitische Bestrebungen zur Wehr setzen. Die Begegnungen Bischof Bertrams sollen dazu dienen, ein klareres Bild davon zu bekommen, wie sich die beiden widersprüchlichen Tendenzen zueinander verhalten – und welche Rückwirkungen von diesen Strömungen auf Christen und die christliche Gemeinschaft insgesamt ausgehen.
Dazu kommt Bischof Bertram mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommission für den Interreligiösen Dialog der Indonesischen Bischofskonferenz, mit Aktivistinnen und Aktivisten für Toleranz und Religionsfreiheit, Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern zusammen. Auch Begegnungen mit der Deutschen Botschaft und mit Kardinal Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo von Jakarta sind vorgesehen.
Nach dem Besuch in Jakarta werden am zweiten Ort der Reise, in der Diözese Maumere auf Flores, Projekte zu den Herausforderungen des Klimawandels im Zentrum stehen. Als eine der Kleinen Sundainseln ist Flores den Folgen des Klimawandels wie viele andere Inseln im Pazifik sehr unmittelbar ausgesetzt. Erosion der Küstengebiete, Folgen des Rohstoffabbaus und die Ausweitung der Flächen zum Anbau von Ölpalmen tragen dabei zur Verschärfung von vielschichtigen Problemen der ländlichen Bevölkerung bei. Die Hilfsorganisationen der Kirche unterstützen dort eine große Zahl von Projekten zur Förderung der Resilienz. Damit wird in Maumere exemplarisch sichtbar, wie auf den Klimawandel und die Probleme von Monokulturen reagiert werden kann. Für ein besseres Verständnis konkreter Herausforderungen stehen Projektbesuche im Bereich der Resilienzstärkung und der Förderung von Biodiversität auf dem Programm.