Menü
Wichtiges
Zahlreiche Äbte und Bischöfe wohnten dem Pontifikalamt im Mariendom bei

Bischof Walter Mixa spendete Pater Theodor Hausmann OSB die Abtsbenediktion

17.02.2010

Augsburg (IBA). Der Bischof von Augsburg, Dr. Walter Mixa, hat im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes im Augsburger Mariendom Pater Theodor Hausmann OSB, bisher Prior-Administrator der Augsburger Benediktiner-Abtei St. Stephan, die Abtsbenediktion erteilt. Am Gottesdienst nahmen neben 13 Äbten – unter ihnen Abtpräses Dr. Gregor Zasche OSB, Abtpräses Dr. Benno Malfér OSB (Muri-Gries/Schweiz) und Erzabt Jeremias Schröder von St. Ottilien - auch Weihbischof Josef Grünwald, Weihbischof em. Max Ziegelbauer, Bischof em. Dr. Viktor Josef Dammertz OSB sowie Mitglieder des Augsburger Domkapitels teil. Bischof Dr. Walter Mixa betonte die Bedeutung von Glaube, Hoffnung und Liebe für das Leben und Wirken eines Abtes. „Ohne Gott können wir nur sehr wenig. Und daher beten wir für den neuen Abt von St. Stephan um den Segen Gottes in dieser Abtsbenediktion“, so Bischof Mixa.

Abt Theodor Hausmann leitete bereits seit 2006 die Abtei St. Stephan als Prior-Administrator. Am 3. Mai 2009 wurde er vom Konvent des Klosters auf zwölf Jahre zum Abt gewählt. Das Leitwort des Abtes lautet: „Deus salvator meus et non timebo“ (Jes 12,2).

In seiner Predigt ging der frühere Augsburger Bischof, der von 1975 bis 1977 Erzabt von St. Ottilien und von 1977 bis zu seiner Bischofsweihe 1993 Abtprimas der weltweiten Benediktinerkonföderation in Rom gewesen war, auf das Wesen des Abtsamtes ein. Nach der „Regula Benedicti“, der Benediktsregel, vertrete der Abt Christi Stelle in der klösterlichen Gemeinschaft. Daher schuldeten ihm die Mönche Gehorsam. Benedikt, so Bischof Dammertz, zeige aber auch die Grenzen und Bedingungen der Autorität eines Abtes auf: „Christus selber lässt keinen Zweifel aufkommen: Wer sein Diener sein will, muss immer auch Diener seiner Brüder sein. Darum muss, wer in seiner Nachfolge groß sein will, der Diener aller sein, und wer der Erste sein will, muss sich zum Knecht aller machen. Wahre christliche Größe erweist sich in der Bereitschaft zu dienen. Benedikt wird nicht müde, dem Abt diese Grundregel jedes kirchlichen Amtes einzuschärfen“, so Bischof Dammertz. Der Abt sei vor allem ein geistlicher Vater und um das Heil der Mönche besorgt sein. Der Heilige Benedikt mahne den Abt, „er müsse als Lehrer mehr durch Taten zeigen, was gut und heilig ist, als durch Worte. Es kommt nicht auf schöne Reden an, sondern auf die Taten, die diesen Worten entsprechen und sie rechtfertigen“, sagte der frühere Augsburger Bischof.

Stichwort: Abtsweihe

Die allgemein als „Abtsweihe“ bezeichnete Abtsbenediktion (es handelt sich nicht um eine sakramentale Weihe sondern um eine Segnung) soll in der Regel durch den Ortsbischof gespendet werden, kann mit dessen Erlaubnis auch von einem anderen Bischof oder Abt erteilt werden. Sie lehnt sich liturgisch stark an eine Bischofsweihe an: Zu Beginn des Gottesdienstes wird der Abt durch Mitglieder des Konventes dem Bischof als rechtmäßiger Abt vorgestellt. Im Anschluss an die Predigt erfolgt die Befragung des Abtes durch den Bischof nach dessen Bereitschaft, die Abtsweihe zu empfangen. Der Abt antwortet mit „Ich bin bereit“. Anschließend erfolgt die „Prostration“, das Niederlegen des Abtes vor dem Altar des Domes als Zeichen der Demut, während die Allerheiligenlitanei gesungen wird. Nach dem Segensgebet des Bischofs über den Abt („Abtsweihe“) überreicht der Bischof dem neuen Abt die äußeren Zeichen seines Amtes: Ordensregel, Mitra, Abtsring und Abtsstab. Als weiteres Zeichen seines Amtes trägt der Abt – wie ein Bischof – ein Pektorale (Brustkreuz), das ihm jedoch bereits direkt nach seiner Wahl durch den Konvent vom Abtpräses überreicht wird.