Bischof Zdarsa legt staatlichen Treueid ab

München (KNA/ pba) Konrad Zdarsa (66), ernannter Bischof von Augsburg, hat am Montag, 18. Oktober, im Münchner Prinz-Carl-Palais "Deutschland und dem Lande Bayern" die Treue geschworen. Mit der rechten Hand auf einer Bibel sprach Zdarsa vor Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) die vom Konkordat vorgegebene Eidesformel. Darin verpflichtet sich ein neuer Bischof in Bayern mit seinen Priestern zur Achtung der verfassungsmäßig gebildeten Regierung.
Das Versprechen beruht auf dem mittelalterlichen Lehnseid und wird weltweit nur noch in Teilen Deutschlands praktiziert. Zdarsa wird am Samstag bei einem Gottesdienst im Augsburger Dom offiziell in sein neues Amt eingeführt.
"Von Sachsen über Rom führt Ihr Weg zurück in die Heimat Ihrer Mutter", begrüßte Seehofer den Bischof. Zdarsas Mutter war die Schwester des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel (CSU). An der Zeremonie nahm auch Zdarsas Cousin, der bayerische Landtagsabgeordnete Thomas Goppel (CSU), teil. Der Bischof sagte, für ihn habe dieser Tag auch eine familiäre Bedeutung. Am 18. Oktober vor 77 Jahren hätten seine Eltern in Regensburg geheiratet und dabei ebenfalls ein Treueversprechen gegeben.
Der Ministerpräsident würdigte das gute Verhältnis seiner Regierung zur katholischen Kirche. "Wir sind nicht immer einer Meinung, aber wir ziehen an einem Strang", sagte er und verwies auf das gemeinsame Eintreten für den Sonntagsschutz und die Würde menschlichen Lebens. Dem künftigen Augsburger Bischof eile der Ruf voraus, ein begeisternder Seelsorger zu sein, ein "Mann der Tat, der klug und pragmatisch handelt und der vor allem auf die Menschen zugeht".