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Von Augsburg aus in die Welt

Missionare aus dem Bistum treffen sich zum Ulrichsfest

08.07.2025 12:29

Mit einem Festgottesdienst, dem am vergangenen Freitag Bischof Dr. Bertram Meier in der Ulrichsbasilika vorstand, begann das diesjährige Treffen der Heimaturlauber-Missionare. Vier waren der Einladung gefolgt. Alle stammen sie aus dem Bistum Augsburg.

Nach einer Stärkung bei einem gemeinsamen Mittagessen, ging es weiter mit einer lebendigen Austauschrunde in den Räumlichkeiten der Abteilung Weltkirche am Hohen Weg.

Zum Gruppenfoto stellten sich die Heimat-Urlauber-Missionare während des Treffens in der Ulrichswoche auf. Von links: Anton Stegmair, Pfarrer Hubert Mößmer (Kenia), Anita Frischko, Dr. Peter Frasch, Inge Abt, Pfr. Peter Brummer, Sr. Hiltraud Goppert (Mosambik), Mirjam Jäger, Andrea Decke, Sr. Avila Goppert (Mosambik), Pfarrer Anton Mahl (Kenia). Nicht im Bild: Johannes Müller

Zwei „Fidei-Donum“-Priester (Diözesanpriester in der Mission), Hubert Mößmer und Anton Mahl aus Kenia und zwei Ordensfrauen von Maria Stern, Sr. Avila und Sr. Hiltraud Goppert, waren der Einladung der Abteilung Weltkirche gefolgt. Mit dazu gekommen waren auch Pfr. Peter Brummer, der längere Zeit in Kenia mitarbeitete und zum Austausch online aus Brasilien Prof. em. Dr. Paulo Suess.

Zusammen mit dem Leiter der Abteilung Weltkirche, Anton Stegmair, Bildungsreferent Dr. Peter Frasch, den beiden Projektsachbearbeiterinnen Andrea Decke und Inge Abt und Johannes Müller von der aktion hoffnung stärkten sie dann in einem nahegelegenen Restaurant, bevor sich ein längerer spannender Austausch über die Erfahrungen „in der Mission“ anschloss. Organisiert wurde alles von Mirjam Jäger und Anita Frischko aus dem Sekretariat.

Besonders eindringlich war der Bericht der beiden „Goppert“-Schwestern, die als Franziskanerinnen von Maria Stern in Mosambik arbeiten. Immer mehr zerfalle der Staat, die Armut nehme rasant zu, so dass sich immer mehr Menschen nicht mehr das tägliche Brot leisten könnten. Dazu kommen gewaltsame Auseinandersetzungen. Dagegen wäre das Land reich an dringend benötigten Bodenschätzen. Doch gelinge es nicht, die Einnahmen zum Wohl der Menschen einzusetzen. Während einige wenige sich die Taschen vollstopften, gehen viele leer aus. Umweltkatastrophen, wie große Überschwemmungen verstärkten das Leid der Menschen.

Auch in Kenia komme die Bevölkerung nicht zur Ruhe, wie von den beiden Fidei Donum Priestern zu hören war. Der Unmut gegenüber der Regierung wachse, was immer wieder in auch gewaltsamen Konflikten auf der Straße ausgetragen wird. Ganz im Norden, in der Gegend um den Turkana-See spielten diese Konflikte derzeit noch keine Rolle. Dort sei schön zu beobachten, wie die katholische Kirche Jahr für Jahr wachse. So berichtete Anton Mahl davon, dass er gerade für seine Pfarrei Kalacha eine größere Kirche plane, um die vielen Gläubigen zu den Gottesdiensten aufnehmen zu können.

Einen ganz anderen Bericht steuerte per Videokonferenz Dr. Paulo Suess aus Brasilien bei. Vor allem die Situation der Indigenen im Norden des riesigen Landes werde immer prekärer. Die Gier nach Land für Rinderzucht oder Futtermittel für den Export führten dazu, dass immer mehr Regenwald gerodet und abgebrannt werde. Kämpfer gegen diese Ungerechtigkeit sind sich ihres Lebens nicht mehr sicher. Viele von ihnen wurden umgebracht. Kirchlich sei derzeit zu beobachten, dass die Katholikenzahl des ehemaligen katholischsten Landes in Lateinamerika sich immer schneller der 50 % Marke angleiche. Wachsen würden dagegen die zahlreichen „evangelikalen“ Kirchen, die leider Gerechtigkeitsthemen vermissen lassen.

Es sei bedauerlich, wie mit dem Schwund der Katholiken auch der Einsatz für Gerechtigkeit im Land abnehme gegen Großkonzerne oder andere Ausbeuter des Landes, die sich z.B. einfach des Landes der Indigenen bedienten. Schon seit über 40 Jahre beobachte und begleite der Augsburger Diözesanpriester die Situation der Armgemachte, vor allem ab der Seite der Indigenen. Mit einem kleinen Präsent aus der Heimat und einem Segenswunsch für die Missionarinnen und Missionare bedankte sich Anton Stegmair für das Kommen und den spannenden weltkirchlichen Austausch.

Die beiden Schwestern von Maria Stern arbeiten in Mosambik - Sr. Avila und Sr. Hiltraud Goppert
Hubert Mößmer, Hiltraud Goppert, Avila Goppert und Anton Mahl - Vier Missionare auf Heimaturlaub