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Wichtiges
Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung

Botschaft von Papst Franziskus

Papst Franziskus: „Möge der Heilige Geist wieder über den Wassern schweben“ (Sonnenaufgang am See Genesareth/Symbolfoto: Karl-Georg Michel)
Papst Franziskus: „Möge der Heilige Geist wieder über den Wassern schweben“ (Sonnenaufgang am See Genesareth/Symbolfoto: Karl-Georg Michel), © Sonnenaufgang am See Genesareth/Symbolfoto: Karl-Georg Michel
04.08.2023

In seiner diesjährigen Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September fordert Papst Franziskus zu einer radikalen Umkehr auf: „Wir müssen uns entschließen, unsere Herzen, unseren Lebensstil und die Arten von Politik, die unsere Gesellschaften bestimmen, zu verändern.“

Dafür sei es nötig, auf unsere Herzen zu hören, auch auf den Herzschlag der Schöpfung und den Herzschlag Gottes: „Heute schlagen sie nicht in Harmonie, sie schlagen nicht im Einklang der Gerechtigkeit und des Friedens“, bedauert der Heilige Vater. „Folgen wir daher dem Aufruf, uns an die Seite der Opfer von Umwelt- und Klimaungerechtigkeit zu stellen und diesen sinnlosen Krieg gegen die Schöpfung zu beenden.“

Er nimmt in seiner Botschaft auch Bezug auf seine beiden Vorgänger. „Die äußeren Wüsten wachsen in der Welt, weil die inneren Wüsten so groß geworden sind“, habe Benedikt XVI. einmal gesagt. Und mit dem heiligen Johannes Paul II. fordert er eine „ökologische Umkehr“: Dazu, unsere Beziehung zur Schöpfung zu erneuern; sie nicht mehr als Objekt anzusehen, das man ausbeute, sondern sie als heiliges Geschenk des Schöpfers zu bewahren.

Für einen ganzheitlichen ökologischen Ansatz

Für Franziskus ist damit ein ganzheitlicher ökologischer Ansatz verbunden: „gegenüber Gott, gegenüber unseren Brüdern und Schwestern von heute und morgen, gegenüber der gesamten Natur und gegenüber uns selbst.“ Konsumistische Gier hingegen, die von egoistischen Herzen genährt werden, bringe den Planeten durcheinander. „Schwester Erde“ aus dem Sonnengesang des heiligen Franziskus werde geplündert, in eine Ware verwandelt und den Gesetzen des Marktes unterworfen.

„Reichen wir uns die Hände und unternehmen wir mutige Schritte, damit Gerechtigkeit und Frieden die ganze Welt durchströmen“, lädt Franziskus deshalb ein. „Wir müssen uns entschließen, unsere Herzen, unseren Lebensstil und die Arten von Politik, die unsere Gesellschaften bestimmen, zu verändern.“

Es gehe darum, unsere „ökologischen Sünden“ zu bereuen, die der Natur und unseren Brüdern und Schwestern schaden. Aber auch die Politik müsse sich ändern, fordert Franziskus in seiner Botschaft: „Eine Wirtschaftspolitik, die skandalösen Reichtum für einige wenige Privilegierte und unwürdige Bedingungen für viele andere fördert, bedeutet das Ende von Frieden und Gerechtigkeit. Es ist offensichtlich, dass die reicheren Nationen eine ,ökologische Schuld‘ angehäuft haben, die bezahlt werden muss.“ Die Staats- und Regierungschefs müssten zudem einen „schnellen und gerechten Übergang einleiten, um die Ära der fossilen Brennstoffe zu beenden.“

Jesus haben am See Genesareth vielen Menschen Heilung und Trost gebracht und eine „Revolution der Liebe“ ausgerufen, schreibt Papst Franziskus abschließend. „Lasst uns in dieser Zeit der Schöpfung als Jünger Christi auf unserem gemeinsamen synodalen Weg leben, arbeiten und beten, dass unser gemeinsames Haus neu mit Leben erfüllt wird. Möge der Heilige Geist wieder über den Wassern schweben und uns anleiten, ,das Angesicht der Erde zu erneuern‘ (vgl. PS 104,30).“

Der Weltgebetstag geht auf eine Anregung des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel zurück und eröffnet zugleich die Ökumenische Schöpfungszeit. Sie beginnt am 1. September mit dem Gebetstag und endet am 4. Oktober mit dem Fest des heiligen Franziskus.

Den kompletten Text der Botschaft von Papst Franziskus gibt es auf den Seiten des Vatikans