Menü
Wichtiges
Bischof Mixa: „Unser gemeinsames Maß ist die Würde eines jeden Menschen"

Christlich-jüdische Gemeinschaftsfeier zur Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“

V.l. Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, Gemeinderabbiner Dr. Henry G. Brandt und Bischof Dr. Walter Mixa beginnen die "Woche der Brüderlichkeit" mit der christlich-jüdischen Gemeinschaftsfeier in der Augsburger Synagoge.
V.l. Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, Gemeinderabbiner Dr. Henry G. Brandt und Bischof Dr. Walter Mixa beginnen die "Woche der Brüderlichkeit" mit der christlich-jüdischen Gemeinschaftsfeier in der Augsburger Synagoge., © pba
08.03.2010

Augsburg (pba). Der Bischof von Augsburg, Dr. Walter Mixa, hat am Samstag, 6. März, im Rahmen der christlich-jüdischen Gemeinschaftsfeier anlässlich der zentralen Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ in der Augsburger Synagoge Juden und Christen an ihre gemeinsame Verantwortung für eine menschenwürdige Gesellschaft erinnert. Wörtlich sagte der Bischof: „Jenseits der kulturellen, nationalen, religiösen und konfessionellen Unterschiede, die wir nicht verschweigen, bringen wir Christen und Juden uns gemeinsam ein, um unsere Gesellschaft zu formen und zu schützen, damit sie Maßstäbe wahrt und wiedergewinnt, die dem Menschen würdig sind. Unser gemeinsames Maß ist die Würde eines jeden Menschen, weil er Mensch ist.“

Dr. Henry Georg Brandt, Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg und Jüdischer Präsident der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (Deutscher Koordinierungsrat e.V.) betonte in seiner Ansprache, dass es für Fragestellungen einer menschenwürdigen Existenz keine konfessionelle Einzellösung geben könne. Es sei für Juden und Christen gleichermaßen unabdingbar, sich mit der Komplexität der Schöpfung auseinander zu setzen und dabei anzuerkennen, dass die absolute Kraft nicht dem Menschen, sondern nur Gott gegeben sei, sagte Rabbiner Brandt. Dies sei Voraussetzung für ein maßvolles menschwürdiges Leben.
Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Dr. Johannes Friedrich, hob in seiner Rede die aktuelle Dimension der christlich-jüdischen Gemeinschaftsfeier hervor: „Es ist sehr wichtig, diese Tradition der Gemeinschaftsfeier weiterhin zu pflegen, weil wir aufgefordert sind, als Menschen die an Gott glauben, gemeinsam den Herausforderungen unserer immer a-religiöser werdenden Gesellschaft zu begegnen.“
Die „Woche der Brüderlichkeit“ begehen Christen und Juden seit 1952 für ihr Anliegen eines guten Miteinanders von Christen und Juden. Die diesjährige „Woche der Brüderlichkeit“ trägt den Titel „Verlorene Maßstäbe“ und endet am 14. März.