Das neue Handbuch der Katholischen Soziallehre ist da!

Augsburg/Berlin "Nur eine von der Bevölkerung als einigermaßen gerecht empfundene Einkommens- und Vermögensverteilung wird der gewachsenen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung eine dauerhafte Stabilität geben." Dies ist einer der Kernsätze des "Handbuchs der Katholischen Soziallehre", das von dem emeritierten Augsburger Professor Anton Rauscher herausgegeben
und jetzt in Berlin vorgestellt wurde. Das Kompendium enthält mehrere Beiträge Augsburger Wissenschaftler und Theologen.

Rauscher betonte, die "Erwartungen an die Katholische Soziallehre und ihre Orientierungskraft" hätten spürbar zugenommen. Der Jesuit erinnerte an die grundgesetzlich festgeschriebene "Sozialpflichtigkeit allen Eigentums". Professor Jörg Althammer (Eichstätt-Ingolstadt, früher Augsburg) sprach sich für eine breite "Vermögensstreuung" aus, da "der Vermögensbestand wie die Chancen des Vermögenserwerbs nach wie vor stark ungleich verteilt" seien. Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger hob in dem Handbuch (erschienen bei Duncker & Humblot, 1129 Seiten, 58 Euro) hervor, die Kirche könne "den Bedingungen der Welt nicht gleichgültig gegenüberstehen". Jede "Weltflucht" widerspreche dem kirchlichen Selbstverständnis. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler appellierte nachdrücklich an die kirchliche Basis, sich für die Katholische Soziallehre zu engagieren. Der 2007 verstorbene Augsburger Volkswirtschaftler Heinz Lampert beklagte die nach wie vor "defizitäre Familienpolitik" in der Bundesrepublik. Der emeritierte Augsburger Soziologe Peter Waldmann befasste sich in seinem Beitrag mit dem Entstehen, der Entwicklung und den Folgen von Terrorismus.

Von Werner Reif

Hrsg. von Prof. Dr. Anton Rauscher, Mitautoren aus der Region sind:
Prof. Dr. Jörg Althammer, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Mitglied des Deutschen Ethikrates
Prof. Peter Waldmann, Universität Augsburg
ISBN 978-3-428-12473-2