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Wichtiges
Kirche und Jugend

"Dem Guten eine Chance geben"

24.02.2025

Kempten (pdke). Mit dem Aufruf, jeden Tag dem Guten eine Chance zu geben, wandte sich Bischof Dr. Bertram Meier am Sonntag in der Jugendkirche OpenSky an die jungen und junggebliebenen Gläubigen. Wir alle sollten der sogenannten „Goldenen Regel“ folgen, die Jesus so formulierte: „Wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen!“

„Immer wieder erkundigte sich Bischof Bertram danach, wie es in der Jugendkirche läuft“, berichtete Jugendpfarrer Johannes Prestele eingangs. Bischof Bertram hatte die erste Jugendkirche des Bistums selbst im September 2017 als damaliger Seelsorgeamtsleiter eingeweiht. Das Versprechen, sich vor Ort ein Bild von dem großen Erfolg dieser Einrichtung zu machen, löste ernun anlässlich des monatlichen Brunch-Gottesdienstes ein. Der Bischof zeigte sich begeistert von der großen, bunt gemischten Anzahl der Besucher und der familiären Atmosphäre in den lichtdurchfluteten Räumen. Die musikalische Gestaltung übernahm die Projektband mit Jugendreferentin Monika Hiller, dem Musiker Andreas Schütz, Silvana Röck und Alban Gebath.

In seiner Predigt ging der Bischof auf die Tageslesungen ein und schilderte die Geschichte von David und König Saul. König Saul trachtet David nach dem Leben und zwingt diesen, sich in Sicherheit zu bringen. Nach monatelanger Flucht bietet sich David die Gelegenheit, Saul zu töten. Doch entscheidet sich David dagegen, den König zu töten stattdessen mit dem König nicht in Feindschaft leben zu wollen. „Das zeigt uns eine andere Form von Stärke, von der wir uns auch heute anstecken lassen dürfen. Gelegenheiten zu Vergeltung und Bosheiten nicht wahrzunehmen – das ist die größere Gerechtigkeit“, so Bischof Bertram.

Er gab den Anwesenden Übungen für die nächsten Tage und auch für die baldige Fastenzeit an die Hand. „Steige aus der Gewaltspirale in Schule, Familie oder Studium aus und probiere, es dem anderen nicht heimzuzahlen. Versuche, nicht mehr übereinander, sondern miteinander zu reden. Beobachte, ob du Gutes tun kannst, ohne etwas dafür zu erwarten und entwickle einen wachen Blick für Menschen in Not. Mache einem anderen eine Freude, der dir nichts zurückgeben kann“, führte der Bischof aus. „Du darfst als Christ überall, sei es am Arbeitsplatz, im Freundeskreis oder in der Schule, einen Unterschied machen; einen Unterschied, der das Gesicht dieser Welt etwas himmlischer prägt. Du kannst es, weil Gott in deiner Nähe ist!“, schloss er. Am Ende bat der Bischof alle, für den kranken Papst Franziskus zu beten, damit er es schaffe, diese schwere Lebensphase gut zu meistern.

Die Jugendkirche OpenSky in Kempten (Foto: Julian Schmidt / pba)

Die Jugendkirche OpenSky in Kempten (Foto: Julian Schmidt / pba)

Nach dem gemeinsamen Gottesdienst waren alle zum gemeinsamen Brunch eingeladen, an dem der Bischof mit den Anwesenden ins Gespräch kam. Seit sechs Jahren finde der Brunch am vierten Sonntag des Monats statt, berichtete die Jugendreferentin Michaela Hertl. Zwischen 30 und 60 Personen würden gern von diesem Angebot, das die Jugendstelle samt Team vorbereite, Gebrauch machen – in den Zeiten der Coronapandemie habe sie als „to go“-Variante bestanden. Die Teilnehmenden würden selbst etwas Leckeres beisteuern, oder einen Betrag in die Kasse zahlen -  Brezen, Semmeln und Getränke seien vor Ort.

„Wir sind von Anfang an dabei“, erzählt Christine Meichelböck, die mit ihrem Mann und den drei kleinen Töchtern (zehn, sechs und vier Jahre alt) da ist. Sie fühlten sich sehr wohl in dieser Atmosphäre und in der Glaubensgemeinschaft, die während der Gottesdienste spürbar sei, so Meichelböck. Auch die Familie Spörl aus Martinszell nimmt regelmäßig am Brunch-Gottesdienst teil. „Seit unsere Tochter Antonia hier unser FSJ (freiwilliges soziales Jahr) gemacht hat, kommen wir hierher“, sagt die Familie.