Menü
Wichtiges

Dem Himmel ein Stück näher – Ein Besuch auf dem Kirchturm der Basilika St. Ulrich und Afra

dem-himmel-ein-stueck-naeher-ein-besuch-auf-dem-kirchturm-der-basilika-st-ulrich-und-afra979442
05.07.2013

Augsburg (pba). Viele Gläubige aus dem ganzen Bistum kommen in diesen Tagen zur traditionellen Ulrichswoche nach Augsburg. Sie feiern Gottesdienste, nehmen an Wallfahrten teil, richten ihren Blick nach oben, zu Gott und in den Himmel.

Auch Maria Steber von der Bischöflichen Pressestelle hat dies getan. Zusammen mit Peter Hummel, Herausgeber des Kirchenführers der Pfarrgemeinde St. Ulrich und Afra, hat sie sich auf eine Entdeckungstour nach ganz oben gewagt. Ein Besuch auf 93 Metern Höhe.

Eine feste Stahltür versperrt den Weg, direkt neben dem Altarraum der Basilika, vorne, links. Doch nicht lange und ein Klacken ertönt, der Schlüssel ist gedreht, das Schloss öffnet sich. Fest stemmt sich Peter Hummel gegen die Tür, es quietscht leise, das Treppenhaus zur Kirchturmspitze wird sichtbar, eine Wendeltreppe Richtung Himmel. „Der Turm ist 93 Meter hoch, einmal umgelegt passt er genau einmal in die Basilika“, sagt Hummel und ist schon zehn Stufen weiter oben, im Kirchturm und der Basilika kennt er sich bestens aus. Nicht nur einen Kirchenführer habe er herausgegeben, sondern gehöre eben auch selbst zur Pfarrgemeinde, sagt er. Und der Turm, der fasziniere ihn einfach immer wieder, gibt er zu: „1593 wurde der Turm fertig gestellt, als noch keinerlei Hilfsmittel wie heute zur Verfügung standen. Das ist schon interessant und faszinierend.“

Kreis um Kreis geht es aufwärts, wie in einer Schnecke. Die steilen steinigen Stufen werden immer enger, es riecht modrig, alt. Langsam wird aus Stein Holz, ein mächtiges Holzgebälk wird sichtbar, die Stufen münden in einen ersten Zwischenboden. „Der Glockenturm wurde vor ein paar Jahren erneuert, weil der Stahlbau, der nach dem Zweiten Weltkrieg installiert wurde, instabil wurde. Bei der Renovierung ist man dann zurückgegangen auf Holz, so wie früher“, erklärt Hummel. Er dreht sich zu einem kleinen grauen Kasten, schraubt den roten Deckel ab, „damit kann jetzt keiner von unten die Glocken anschalten“, sagt er kurz und zeigt schon auf das große Geläut der Basilika, zehn Glocken fasst es insgesamt. Während die Ulrich- und Afra-Glocke mit rund 4.400 Kilogramm die größte sei, gehöre die Benediktus-Glocke zu den ältesten Glocken der Diözese, weiß er. Und seine eigene Lieblingsglocke? „Die kleinste Glocke von allen, das Totenglöcklein“, antwortet er ohne lange zu überlegen. Ein lauter Schlag unterbricht ihn plötzlich, durchbricht die Stille, es ist 8:15 Uhr, „das ist der gewöhnliche Schlag zur Viertelstunde“, sagt er. Damit das Geläut der Glocken in die Weite der Stadt dringen könne, seien Lamellen an den Fenstern, die den Ton nach unten tragen. Ein Blick auf die Straßen der Stadt ist von diesem Punkt deshalb noch versperrt.

Doch wenige Stufen später ist das Ziel erreicht. Der Blick auf den Dom wird endgültig frei, auf Straßen und Plätze, auf das Grün der Stadt. 93 Meter über dem Erdboden, dem Himmel ein Stück näher.

Fotos vom Besuch auf dem Kirchturm der Basilika finden Sie in folgender Bildergalerie.

Wer selber die Kirchturmspitze erklimmen möchte oder mehr über die Basilika St. Ulrich und Afra erfahren möchte, kann an einer der Kirchenführungen teilnehmen.

Informationen und Kontakt unter:

Katholisches Stadtpfarramt

St. Ulrich und Afra

Tel.:0821/345560

Mail: ulrichsbasilika@bistum-augsburg.de