Demokratie braucht Bildung
„Wir sind das Experiment eines neuen Formates eingegangen und das Experiment ist gelungen. Wir machen weiter!“, leitete Joachim Unterländer, der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, am vergangenen Freitag seine Begrüßung an die zahlreich in den Räumen der Katholischen Akademie Bayern erschienenen Mitglieder ein. Gekommen waren Vertretungen der bayerischen Diözesanräte, der katholischen Verbände und Gremien.
Der Akademiedirektor, Dr. Achim Budde, und Unterländer hatten im Namen beider Institutionen nach München eingeladen, um erstmals im Rahmen eines groß angelegten Koordinierungstreffens der aktuellen Frage nachzugehen, welche Demokratiebildung unsere Gesellschaft braucht und was Kirche dazu beitragen kann.
Der Nachmittag startete mit Gesprächsrunden in den verschiedenen Gruppierungen und öffnete sich anschließend in einer Poster-Session im Foyer, bei der gezielt Ansprechpersonen aufgesucht werden konnten. Für den Diözesanrat Augsburg waren mehrere Vorstandsmitglieder vor Ort. Erfrischend als Videoeinspielung meldeten sich schließlich Kardinal Reinhard Marx und die Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultur Anna Stolz sowie sechs weitere Personen des öffentlichen Lebens mit kurzen Thesen und Erläuterungen zu Wort: „Kirche braucht Bildung“, „Bildung braucht Gott“, „Staat und Kirche brauchen einander“, hieß es unter anderem.
Im abschließenden Podium gab der Regisseur Marcus H. Rosenmüller seine beunruhigende Beobachtung wieder: Beleidigungen und Beschimpfungen nähmen in der Politik in letzter Zeit sehr stark zu und bisher beachtete Grenzen würden mutwillig überschritten. Die Baden-Württembergische Kultusministerin Theresa Schopper, die als Studienfach unter anderem auch „Kriminologie“ belegt hatte, fügte hinzu: „Viele Menschen informieren sich heute in bestimmten Blasen. Der Wissenschaft wird nicht mehr geglaubt. Doch helfen ideologische Grabenkämpfe im Bildungsbereich nicht weiter.“ Dass Demokratie Kompetenzen und kompetente Demokratinnen und Demokraten brauche, müsse deutlicher denn je ins Bewusstsein aller Bildungsakteure gerufen werden.
Zu den beiden Videoaufzeichnungen "Demokratie braucht Bildung"
Karin Alletsee
Referentin Diözesanrat