Deutsche Bischofskonferenz legt die Ergebnisse des zweiten Fragebogens zur Bischofssynode in Rom vor

Die Deutsche Bischofskonferenz hat heute die Ergebnisse des zweiten Fragebogens zur Bischofssynode in Rom vorgestellt. Wie schon im vergangenen Jahr fand die Befragung bei den Gläubigen ein sehr positives Echo. Allerdings wurde von vielen beklagt, dass die Fragen oft in einer schwer verständlichen Fachsprache formuliert waren und der Katalog mit 46 Fragen sehr umfangreich war. Deshalb wurden oftmals nicht alle Fragen beantwortet und ist insgesamt die Beteiligung geringer als bei der Beantwortung des Fragebogens zur Vorbereitung der Außerordentlichen Bischofssynode im vergangenen Jahr.
Die Rückmeldungen zeigen, dass das Leitbild von Ehe und Familie weiterhin breite Zustimmung unter den Gläubigen findet. Allerdings erwarten die meisten ein größeres Verständnis der kirchlich Verantwortlichen für Lebensformen, die diesem Leitbild nicht vollkommen entsprechen. So wurden die meisten Kommentare zu den Fragen gegeben, die den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, mit Paaren, die in einer nur zivilen Ehe oder ohne Trauschau zusammenleben, und mit homosexuellen Lebensgemeinschaften betreffen. Hier erwartet ein Großteil der Gläubigen eine Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre und eine größere Offenheit gegenüber der heutigen Lebenswirklichkeit. Aber auch die soziale Situation von Familien mit alten, kranken oder behinderten Mitgliedern, von kinderreichen Familien und von Alleinerziehenden findet große Beachtung.
Im Bistum Augsburg sind auf die zweite Umfrage zur Bischofssynode 26 Rückmeldungen eingegangen. Bei der ersten Familien-Umfrage Ende 2013 waren es rund 150. Wie auf Bundesebene hat eine überwiegende Zahl von Gläubigen beziehungsweise Gruppen rückgemeldet, dass die theologisch „binnenorientierte“ Sprache von Lineamenta und Fragebogen die Beantwortung schwer oder fast unmöglich gemacht haben. Deshalb sei es auch schwierig gewesen, Dritte zur Mitwirkung zu motivieren. Die eingegangenen Rückmeldungen wurden seitens des Bistums zusammengefasst und an die Deutsche Bischofskonferenz weitergeleitet. Sprache und Inhalt blieben dabei erhalten. Angesichts der geringen Zahl geben sie jedoch keinen repräsentativen Einblick in die Situation im Bistum.
Die DBK hatte sich in der Sitzung des Ständigen Rates am 26./27. Januar 2015 und in ihrer Frühjahrs-Vollversammlung vom 23. bis 26. Februar 2015 in Hildesheim ausführlich mit den Lineamenta zur XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode (4. bis 25. Oktober 2015) befasst. Das Dokument mit dem Fragenkatalog wurde auf den Internetseiten Deutschen Bischofskonferenz und der Diözesen veröffentlicht, um den Gläubigen und den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich gegenüber ihrem Bistum zu äußern. Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) und der Katholisch-Theologische Fakultätentag wurden um Stellungnahmen gebeten.
Wie im Vorjahr wurden die über 1.000 Seiten umfassenden Rückmeldungen ausgewertet und für eine Zusammenfassung aufbereitet. Auf dieser Grundlage haben die deutschen Bischöfe ihre Stellungnahme formuliert und ans Synodensekretariat gesandt. Dieses wird die Antworten der Bischofskonferenzen in einem Papier zusammenfassen, dem „Instrumentum laboris“, das als Arbeitsgrundlage für die Beratungen der Bischofssynode im Herbst dient.
Die an das Synodensekretariat in Rom versandte Gesamtantwort der Deutschen Bischofskonferenz finden Sie als PDF-Dokument im Anhang sowie im Dossier Bischofssynode 2015. Dort finden Sie auch weitere Informationen sowie die Stellungnahme der deutschen Bischöfe auf Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.