Die letzte Woche mit Pfarrer Johnson in der Pfarreiengemeinschaft Meitingen
Unsere Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard Kell schreibt:
Am Wochenende verkündete Pfarrer Johnson in sämtlichen Gottesdiensten der Pfarreiengemeinschaft, dass er eine sofortige Auszeit bewilligt bekommen habe. Da waren wir noch einigermaßen zuversichtlich, denn wir wussten alle, dass er am Limit war und dringend eine Auszeit brauchte, um wieder zu neuen Kräften zu kommen.Am Montagnachmittag änderte sich die Sachlage jedoch, ein Brief aus dem Bischöflichen Ordinariat der Diözese Augsburg verkündete das Dienstende von Hochw. Herrn P. Johnson Puthuva CST im Bistum Augsburg für den 30. Januar.
Um Pfarrer Johnson unsere Wertschätzung zu zeigen, begann für Pfarrgemeinderäte und Mitglieder der Kirchenverwaltungen aus allen drei Pfarreien (!) eine Zeit hektischer Betriebsamkeit, viele wollten keine seiner so geschätzten Messen versäumen.
St. Wolfgang machte am Dienstagmorgen um 9 Uhr den Anfang, viele Gläubige waren dank Einladung per E-Mail von Bibel- und Gebetskreis, Kolping, Katholischem Frauenbund und KAB gekommen, der Kirchenchor sang seine Lieblingslieder. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard Kell würdigte den herausragenden Einsatz von Pfarrer Johnson. In der Augsburger Allgemeine formulierte Christina Heller, dass die Gläubigen wie von einem Paukenschlag getroffen worden seien. Dies zeigte sich deutlich in der Reaktion der Anwesenden, die im Kirchenschiff und in der Sakristei heftig debattierten. Tränen flossen zuhauf.
Am Mittwochabend versammelten wir uns in Langenreichen zur Abendmesse, Pfarrer Johnson dicht umringt von einer beeindruckenden Ministrantenschar. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Norbert Schmidt bedankte sich am Ende des Gottesdienstes für alle so tiefen Erlebnisse wie Glaubenskurs und Wallfahrten, er segnete und umarmte Pfarrer Johnson. Oberministrant Jonas Demeter fand treffende Worte für das überzeugende Wirken des Priesters.
Übervoll war das Gotteshaus in Herbertshofen am Donnerstagabend, die Augsburger Allgemeine hatte die Messe hier als seine letzte in der Pfarreiengemeinschaft angekündigt. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sabine Schey und Alfons Büchele, der Vorsitzende der Kirchenverwaltung, dankten Pfarrer Johnson für sein Engagement.
So blieb noch der Freitagabend in St. Wolfgang. Noch einmal seine fernöstliche Ausstrahlung von Ruhe und tiefem Gottvertrauen, noch einmal die vertrauten Pausen bei Kyrie und vor der Wandlung, um danach in das Geheimnis des Glaubens aus dem neuen Gotteslob Nr. 728 einzustimmen. Kirchenpfleger Albert Rieger dankte für tiefreligiöse und auch für gesellige Erlebnisse, Bürgermeister Michael Higl sprach von wichtigen Leitlinien, die Pfarrer Johnson gesetzt habe. Im Namen der Ministranten überreichte Susanne Zander Fotos. Mit Orgel und feierlichen Trompetenklängen endete der letzte Arbeitstag von Pfarrer Johnson in der Pfarreiengemeinschaft Meitingen.
Am Ende der Gottesdienste bat Pfarrer Johnson wiederholt um Verzeihung bei den Menschen, die er verletzt hat.
Es folgte noch ein letzter geselliger Abend mit seiner Reisefamilie aus allen drei Pfarreien. Die Wehmut wurde durch viel Lachen und gemeinsames Singen, angestiftet durch den Venetien-Reisefilm von Hildegard Matzura, erfolgreich verdrängt. Ein Herbertshofener Ehepaar half Pfarrer Johnson noch, sein dicht verschneites Auto freizuschaufeln.