Diözese Augsburg legt Jahresabschluss vor
Augsburg (pba). Die Diözese Augsburg hat ihren Jahresabschluss 2023 vorgelegt. Demnach betrug die Bilanzsumme der Diözese Augsburg als Körperschaft des öffentlichen Rechts zum 31. Dezember 2023 814,4 Mio. Euro (2022: 803,2 Mio. Euro). Der Jahresabschluss folgt den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften und wurde von den zuständigen diözesanen Gremien festgestellt. Wie in den Vorjahren erhielt er den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Diözese war im Jahr 2023 geprägt durch ein im Vergleich zum Vorjahr stark gesunkenes Kirchensteueraufkommen. Es sank von 391,92 Mio. Euro in 2022 auf 370,41 Mio. Euro in 2023. Dieser Wert liegt sogar deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019 (380,33 Mio. Euro). Die Aktivitäten der Diözese werden hauptsächlich aus Kirchensteuermitteln finanziert, die rund 83,0 % aller Erträge der Diözese ausmachen.
„Aufgrund des anhaltenden Mitgliederrückgangs in den vergangenen Jahren ist der nun deutliche Rückgang des Kirchensteueraufkommens nicht überraschend“, so Bischofsvikar Monsignore Walter Merkt. Laut Finanzdirektor Dr. Dominikus Kleindienst sei für das Jahr 2024 zwar mit einer leichten Erholung bei den Einnahmen aus der Kirchensteuer zu rechnen, allerdings: „Mittel- und langfristig müssen wir von einer Fortsetzung der negativen Entwicklung ausgehen. Durch konsequente Profilierung und Priorisierung wollen wir aber auch in den kommenden Jahren möglichst ausgeglichene Jahresergebnisse erzielen.“ Seit knapp einem Jahr arbeitet eine von Bischof Dr. Bertram Meier eingesetzte Steuerungsgruppe „Priorisieren und Finanzieren“ daran, in Zeiten schwindender personeller wie finanzieller Ressourcen Perspektiven für künftige Tätigkeitsschwerpunkte zu entwickeln. Der Arbeitsauftrag des neuen Gremiums erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren.
Die Gewährung von Zuschüssen an Kirchenstiftungen und andere kirchliche Einrichtungen machte im Jahr 2023 abermals einen großen Teil der Aufwendungen aus. Die ausgezahlten 172,1 Mio. Euro (2022: 180,9 Mio. Euro) haben zahlreiche kirchliche Aktivitäten überhaupt erst ermöglicht. So sind die Zuschüsse wichtig, um das sozial-karitative Wirken für Kranke und Pflegebedürftige, Flüchtlinge, Obdachlose und Familien zu unterstützen, ebenso wie vielfältige Bildungsangebote in kirchlichen Vereinen und Verbänden sowie kirchlichen Einrichtungen der Erwachsenenbildung einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können. Davon profitierten unter anderem der Diözesan-Caritasverband ebenso wie der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF), die Katholische Jugendfürsorge (KJF) und der Katholische Verband für Soziale Dienste (SKM). Gleichzeitig dienten die Zuschüsse der regelmäßig notwendigen Sanierung von Kirchen, Pfarrheimen und Pfarrhäusern.
Zur Förderung überdiözesaner Zwecke haben sich die sieben bayerischen (Erz-)Diözesen zum sogenannten Überdiözesanen Fonds Bayern (ÜDF) zusammengeschlossen. Die Diözese Augsburg hat im Jahr 2023 7,7 Mio. Euro (2022: 7,8 Mio. Euro) an Beiträgen geleistet. Wesentliche Zuschüsse aus diesem Fonds gingen an die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Katholische Akademie in Bayern sowie die Stiftung Katholische Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern. Zudem flossen aus Augsburg 6,6 Mio. Euro (2022: 6,6 Mio. Euro) an den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) zur Finanzierung der Aktivitäten der Deutschen Bischofskonferenz sowie 1,8 Mio. Euro (2022: 1,8 Mio. Euro) als Strukturbeitrag zur Unterstützung der Kirche in Ostdeutschland. Die Personalkosten des Bistums bilden mit 172,4 Mio. Euro den größten Gesamtaufwandsposten.
Die Diözese Augsburg hat das Jahr 2023 mit einem Ergebnis von minus 3,7 Mio. Euro abgeschlossen (2022: plus 4,6 Mio. Euro).
Die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls belief sich zum 31.12.2023 auf 678,0 Mio. Euro (2022: 686,5 Mio. Euro). Der Bischöfliche Stuhl gewährleistet insbesondere die Altersversorgung der aktiven und emeritierten Diözesanpriester. Die Bilanzsumme des Domkapitels belief sich zum 31.12.2023 auf 3,8 Mio. Euro (2022: 3,8 Mio. Euro). Der Katholische Pfründestiftungsverbund St. Ulrich (KPV) schloss das Jahr 2023 mit einer Bilanzsumme von 1.549,4 Mio. Euro (2022: 977,0 Mio. Euro) ab. Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich vor allem aus den jüngst erfolgten Zulegungen, sodass zum 31.12.2023 alle 23 Dekanate vollständig zugelegt waren. Auch diese Abschlüsse erhielten den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers.
Ausführliche Informationen zu den Jahresabschlüssen finden Sie unter Finanzen.