Don Bosco-Fest: Liebe geben wollen
Im Gedenken an den heiligen Johannes Bosco haben die Salesianer Don Boscos im Kloster Benediktbeuern an diesem Dienstag, dem 135. Todestag ihres Ordensgründers, einen Festgottesdienst mit Weihbischof Florian Wörner gefeiert. In der Basilika fanden sich rund 400 Leute ein, die von Direktor Pater Dr. Lothar Bily herzlich begrüßt wurden: Patres, Brüder und Laienmitglieder der Salesianer Don Boscos, Studentinnen und Studenten der Katholischen Stiftungshochschule, Priester und Gläubige der umliegenden Pfarreien, die von den Patres mitbetreut werden, und etwa 50 Kinder und Jugendliche aus dem ukrainischen Lviv (Lemberg), die momentan im bayerischen Voralpenland eine Auszeit vom Krieg nehmen dürfen.
Sie alle nahm Weihbischof Wörner in seiner Predigt mit auf eine spannende innere Reise, ausgehend von der Frage: Warum sind wir hier? Anhand des Lebens und Wirkens Don Boscos fanden sich gleich drei Antworten auf diese Frage. Antworten, die der Heilige mit seiner ganzen Persönlichkeit gelebt habe. „Gott hat uns für andere in diese Welt gesetzt“, zitierte Weihbischof Florian Don Bosco. Wie zufrieden könne man abends sein, wenn man sehe, wie jemand aus einer Begegnung glücklicher hinausgehe als er zuvor hineingegangen sei. Der Weihbischof glaube, wir Menschen seien so gestrickt, nicht nur Liebe zu brauchen, sondern auch Liebe geben zu wollen. Das habe Johannes Bosco seinen Kindern und Jugendlichen vorgelebt, dass es sinnstiftend sei, sich dem anderen zu schenken, sich dem anderen zum Geschenk zu machen.
„Eine zweite Antwort auf die Frage, warum wir hier seien, gibt der Heilige, wenn er sagt, dass wir hier auf der Erde sind, um den kennen- und liebenzulernen, dem wir uns verdanken, unseren Herrgott“, so der Weihbischof. Don Bosco habe aus dieser Liebesbeziehung heraus Kraft geschöpft, sich unermüdlich für das Wohl armer und schwacher Kinder und Jugendlicher einzusetzen. Weihbischof Florian erinnerte an das große Werk Don Boscos, das bis heute unzähligen bedürftigen Heranwachsenden auf der ganzen Welt im Geist des Ordensgründers unermüdlich Hilfe leistet.
„Wandelt mit den Füßen auf der Erde, aber wohnt mit dem Herzen im Himmel.“ Mit diesem Zitat Don Boscos brachte der Weihbischof die dritte Antwort auf den Punkt. Im Herzen das Ziel vor Augen zu haben, einmal bei Gott im Himmel ankommen zu dürfen, das eigene Leben vom Himmel her zu denken, war für den Heiligen sinnstiftend für sein eigenes Leben und für sein tägliches Wirken.
Abschließend bedankte sich Pater Mykkaylo Chaban SDB, der die ukrainische Jugendgruppe zusammen mit vier weiteren Pädagoginnen während ihres Aufenthaltes im Kloster Benediktbeuern begleitet, herzlich für die Überreichung der großzügigen Kollekte der Festgemeinde durch Pater Claudius Amann, dem Einrichtungsleiter des Klosters. Mit einem Don-Bosco-Lied auf Ukrainisch brachten die Kinder und Jugendlichen ihre Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck.
Musikalisch umrahmt wurde die Heilige Messe vom Chor und der Band von Studenten der Stiftungshochschule und einigen Volunteers, die gerade ein Jahr im Freiwilligendienst im Kloster verbringen. Im Anschluss an den Festgottesdienst gab es Gelegenheit zur Begegnung und zum Austausch mit Weihbischof Florian Wörner im Maierhof.
Text: Susanne Baronky