„Ein Fest des Lebens“
Die Sonne lachte, das Geburtstagskind auch und mit ihm zahlreiche Gäste: Bischof Dr. Bertram Meier hat an diesem Sonntag seinen 65. Geburtstag gefeiert - zunächst mit einer feierlichen Pontifikalmesse im Dom und anschließend mit einer fröhlichen Feier im Garten des Bischofshauses, zu der der Bischof am Ende des Gottesdienstes alle Gläubigen im Dom eingeladen hatte. „Ich freue mich, dass ich mit Ihnen ein Fest des Lebens feiern kann“, hatte er den Menschen schon zur Begrüßung im Dom zugerufen, und als er sagte: „Ich habe noch einige Zeit vor mir – zusammen mit Ihnen, und dafür danke ich Ihnen“, brandete großer Applaus auf.
Im Gottesdienst, der musikalisch vom Orchester des Gymnasiums Maria Stern gestaltet wurde, predigte Bischof Bertram zum Sonntagsevangelium. Dort hört Maria Jesus zu, während Marta sich um die Bewirtung kümmert und sich dann bei Jesus darüber beschwert, dass Maria ihr nicht hilft. Bischof Bertram: „Wie sehr eine solche Situation ans Herz geht, können wir nachfühlen. Übersehen zu werden tut weh. Martas Worte – ein SOS-Ruf nach Anteilnahme und Zuneigung."
Was diese Szene aus dem Lukas-Evangelium für die Menschen von heute bedeute, legte der Bischof so aus: „Was können wir nun daraus mitnehmen für die Frage nach Hören und Tun, Beten und Wirken, Aktivität und Betrachtung? Steckt dahinter nicht die Einladung: Lebe aus der Mitte! Versuche, dir selber auf der Spur zu bleiben! Lebe in innerer Einheit! Was du tust, das tue ganz! Was nützt die Gastfreundschaft und Fürsorge der Marta, wenn sie im Grunde aggressiv und zerrissen macht, wenn das Lob ausbleibt? Was nützt das Engagement für andere, wenn es im Grunde Ausdruck von Hektik und Wichtigtuerei ist? Was nützt ein Beten, wenn es bloß Träumerei und introvertierte Selbstbespiegelung ist! Eines nur ist notwendig: aus dem Einen heraus hörend und handelnd zu leben."
Das, was man tue, ganz zu tun - dies, so der Bischof, habe er sich zu seinem 65. Geburtstag vorgenommen.
Bei strahlendem Sonnenschein füllten anschließend viele Gäste den Garten des Bischofshauses, den der Hausherr an diesem Tag zu einem Ort der vielfältigen Begegnung machte. Noch lange wurde gegessen, getrunken, gesungen und geplaudert.