Menü
Wichtiges
"Wir wollen unsere Partner in Brasilien in ihrem Kampf um Lebensraum unterstützen!"

Einführung in die Misereor-Fastenaktion 2016

Spannende Berichte gab es über das Land Brasilien
Spannende Berichte gab es über das Land Brasilien, © Abteilung MEF; Diözese Augsburg
25.01.2016

30 Ehrenamtliche aus den Pfarreien der Diözese Augsburg waren vom 22. – 23.01.2016 im Exerzitienhaus St. Paulus in Leitershofen zusammen, um sich über die Fastenaktion 2016 zu informieren. Eva-Maria Heerde-Hinojosa von der Misereor-Stelle in München und Anton Stegmair von der Abteilung Mission-Entwicklung-Frieden des Bistums Augsburg führten anhand der Materialien von Misereor in die Aktion ein.

Ein Fazit der Teilnehmer war: "Mit unserer Solidarität wollen wir den Partnern in Brasilien zeigen, dass sie nicht allein sind! Wir wollen sie unterstützen und viele Menschen in Deutschland dafür ansprechen. Jeder Mensch hat das Recht auf einen ausreichenden Lebensraum - vor allem die Indigenen Völker im Amazonasgebiet!"

Am Sonntag, den 21.02.2016 wird ab 10 Uhr in der Pfarrei St. Peter und Paul in Kaufbeuren die Diözesane Eröffnung der Fastenaktion 2016 sein. Als Gast dabei sein wird Jurandir Alves da Silva, von der CPT (Kommission für Landpastoral) im Nordosten Brasiliens.

Blutige Landkonflikte, entrechtete Bevölkerungsgruppen, Todesdrohungen gegen Landarbeiter. So stellt sich die aktuelle Situation im Amazonasgebiet Brasiliens dar. Im Staat Pará ist am Amazonas-Zustrom Tapajós ein gigantisches Staudammprojekt geplant, das den natürlichen Lebensraum der dort lebenden indigenen Gemeinschaften gefährdet. Die Gemeinde Pimental zum Beispiel droht in den Fluten des Staudamms unterzugehen. Das Projekt provoziert zudem gewalttätige Landkonflikte, denen bereits hunderte Menschen zum Opfer gefallen sind. Die Kommission für Landpastoral der Prälatur Itaituba begleitet den Widerstand der Lokalbevölkerung in Pará gegen die Staudammpläne. Der Projektpartner von MISEREOR unterstützt die indigenen Völker der Region und die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bei der Durchsetzung ihrer Rechte.

In Brasiliens Metropole São Paulo leben derweil über zwei Millionen Menschen in prekären, innenstadtfernen Elendsvierteln. Viele von ihnen nehmen Gelegenheitsjobs im Zentrum wahr, doch einen sehr hohen Anteil ihres niedrigen Einkommens müssen sie für die Zahlung des öffentlichen Personennahverkehrs ausgeben. Ihre Kinder können oft nicht in die Schule gehen. Die Zahl der Obdachlosen steigt seit einigen Jahren dramatisch an. Für viele Heranwachsende ist das Leben auf der Straße ein täglicher Überlebenskampf. Das Centro Gaspar Garcia kämpft in São Paulo für die Verteidigung der Menschenrechte. Gefördert von MISEREOR bietet das Zentrum Obdachlosen sowie Bewohner(inne)n von Elendsvierteln kostenlose Rechtsberatung, Selbsthilfegruppen und Beratung beim Aufbau und bei der Strukturierung von Vereinigungen und Genossenschaften an.

In einer gemeinsamen Fastenaktion mit den brasilianischen Kirchen und den Betroffenen selbst setzt sich MISEREOR 2016 für die Einhaltung der Menschenrechte in Brasilien ein. Dabei stehen die Rechte auf Wasser, Land und Wohnen im Mittelpunkt.