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Ehemaliger Innenminister aus dem Bistum Augsburg starb vor 75 Jahren den Märtyrertod

Franz Xaver Schweyer warnte vor Hitler

Franz Xaver Schweyer Bild.Düren
Franz Xaver Schweyer Bild.Düren
10.11.2010

Augsburg (pba). Heute vor 75 Jahren ist der aus Osterzell im Bistum Augsburg stammende ehemalige Innenminister in Bayern, Franz Xaver Schweyer den Märtyrertod gestorben. Schweyer bekleidete das Ministeramt in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Während in dieser Zeit sowohl Kommunisten wie Nationalsozialisten auf den bayerischen Straßen für Unruhen und Gewalttaten sorgten, oblag Schweyer die Aufgabe, Recht und Ordnung wiederherzustellen.

Aufgrund seiner katholischen Haltung enttarnte der ehemalige Schüler des Gymnasiums St. Stephan in Augsburg Hitlers „Größenwahn“ und warnte in Landtag und Regierung vor den Nationalsozialisten. Der in Jura und Staatswirtschaft promovierte Schweyer trug den Parteispitzen des Landtags seine Absicht vor, Hitler aus Deutschland auszuweisen. Jedoch gab es für diesen Vorschlag keine Mehrheit in der Koalitionsregierung.

Nach seiner aktiven Zeit als Politiker veröffentlichte Schweyer mehrere grundlegende Werke, in denen er den Antisemitismus verurteilte und die unchristliche, ‚widergöttliche’ Haltung der Nationalsozialisten öffentlich anprangerte. Hitler machte ihn daraufhin zu seinem persönlichen Feind. Nach der Machtergreifung kam Schweyer ins Gefängnis, er wurde mit allen möglichen Strafverfahren überzogen und starb schließlich heute vor 75 Jahren an den Folgen der Nazi-Verfolgung.

Aus Anlass des 75. Todestages von Franz Xaver Schweyer hielt Dr. Peter C. Düren, Theologischer Referent im Bischöflichen Ordinariat im Bistum Augsburg, in Schweyers Heimatorten Osterzell und Uffing Vorträge über diesen Augsburger Märtyrer. In Kürze beabsichtigt Düren ein Buch über das Leben und Wirken von Franz Xaver Schweyer zu veröffentlichen.

Die Wanderausstellung über die Märtyrer des Bistums Augsburg im 20. Jahrhundert, die neben 29 weiteren Blutzeugen auch an den ehemaligen Innenminister Schweyer erinnert, ist noch bis Ende November 2010 in Osterzell zu sehen.

Information zur Ausstellung und zu den Vorträgen von Dr. Peter C. Düren bei Herrn Dr. Düren unter Tel. 0821/ 3166 812.