Friedenslicht aus Bethlehem: Aussendung im Hohen Dom zu Augsburg
Der Dom in Augsburg war heute in stimmungsvolles Kerzenlicht getaucht, als mehrere hundert Pfadfinder/-innen und Gläubige aus der ganzen Diözese das Friedenslicht aus Bethlehem in Empfang genommen haben. Von der zentralen Aussendungsfeier in Wien hatten es drei Pfadfinderinnen aus Friedberg ins Bistum Augsburg gebracht. Traditionell am dritten Adventswochenende wird das Licht in der Geburtsgrotte Jesu Christi entzündet und von Wien aus an Pfadfinder/-innen aus ganz Europa verteilt.
„In großer Gemeinschaft feiern wir heute eine kleines Licht, das uns daran erinnert, dass wir Frieden bringen mögen in unsere Welt: jeder dort, wo er gerade ist und kann“, begrüßte Pater Christoph Lentz SAC, ehemaliger BDKJ-Diözesanpräses, die zahlreichen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die zur Aussendungsfeier in den Dom gekommen waren. BDKJ-Diözesanjugendpfarrer Dominik Zitzler, Pater Markus Hau SAC, Stadtpfarrer der Pfarrei St. Jakob in Friedberg und Michael Heinrich, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Stein, standen der Messe als Konzelebranten bei.
Das Motto der diesjährigen Friedensaktion „Frieden: Gefällt mir – ein Netz verbindet alle Menschen guten Willens“ stellten Pfadfinderinnen aus Donauwörth vor dem Altar symbolisch dar: Aus einem Wollknäuel knüpften sie ein Friedensnetz und erinnerten damit an „Netze“, die uns im alltäglichen Leben begegnen.
Auch Pater Christoph Lentz griff diesen Gedanken in seiner Predigt auf und erinnerte an Netze, auf die wir etwa im Fußball, beim Seiltanz oder auch im Rahmen von Sprichwörtern treffen. „Netze können zusammenhalten, fangen, umspannen. Ein Netz funktioniert aber nur dann, wenn es Knotenpunkte gibt“, betonte der Pallotinerpater. Ein wichtiger Knotenpunkt für uns Christen sei, „dass wir mit Christus verbunden sind“. Jesus Christus sei jener Knoten, von dem wir gehalten und getragen würden, so Pater Lentz weiter. Gott habe in jeden von uns einen Geist gelegt, der uns fähig macht, Zeugnis von der Liebe Gottes zu geben und den Frieden weiterzutragen. „Dieses Friedenslicht ist Zeichen dafür, dass wir auf diese Verbindung vertrauen, auf den Gott, der Frieden schenkt“, sagte Pater Christoph. Das Licht möge uns immer daran erinnern, aneinander und miteinander anzuknüpfen und den Frieden möglich zu machen.
Ausgehend vom Altar wurde das Licht an die Gläubigen in den vollbesetzten Reihen des Doms verteilt. Die Kirche war bis zum letzten Platz gefüllt. Vielfach wanderte das Licht nach dessen Entzünden direkt in große Laternen, die von den Gläubigen zum sicheren Transport der Kerzen mitgebracht wurden. In vielen Pfarreien finden im Anschluss an den Aussendungsgottesdienst zusätzliche Aktionen oder Messfeiern statt. Vielfach wird das Licht auch von Einzelpersonen weiter verteilt.
Wer das Friedenslicht entzünden und an andere Menschen weitergeben möchte, kann dies auch im Augsburger Dom tun. Bis Weihnachten wird dort das Licht noch weiter brennen.
Der Aussendungsgottesdienst, der im Bistum Augsburg traditionell gefeiert wird, wurde in diesem Jahr von Pfadfinderinnen aus Donauwörth vorbereitet. Musikalisch begleitet wurde er von den Jakobsingers aus Friedberg.