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Akademisches Forum

Für ein Europa in Frieden: Lesenachmittag mit Bestseller-Autor

06.03.2023

Noch vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat der deutsche Schriftsteller Hans Pleschinski in Mariupol aus dem Roman "Wiesenstein" gelesen. Dieser beschreibt Krieg als undenkbare Alternative für jedes menschliche Wesen. Der Bestseller-Autor stellt am Samstagnachmittag, 11. März, ab 15.30 Uhr im Haus Sankt Ulrich in Augsburg seinen Roman vor. Dessen friedensbewegte Perspektive steht im Zentrum der vom Akademischen Forum veranstalteten Autorenlesung. Der Eintritt beträgt 10 Euro (inklusive Kaffee und Gebäck), für Schüler/-innen und Studentinnen/Studenten ist es kostenlos.

Mit seinem gefeierten Roman „Wiesenstein“ setzt der in München lebende Pleschinski einen Glanzpunkt. In dem Roman schildert der Autor die letzten Monate im Leben des Literaturnobelpreisträgers Gerhart Hauptmann, die mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zusammenfallen. Obwohl die vergangene Zeit hautnah fühlbar wird, ergeben sich aktuelle Bezüge in vielfacher Hinsicht. Besonders die Orientierung hin auf Versöhnung und Frieden, der die weise Einsicht zugrunde liegt, dass es ohne Erinnerung nicht vorangehen kann, macht das Werk überzeitlich bedeutend.
 
„Wiesenstein“ ist der Name der Villa Gerhart Hauptmanns im Riesengebirge. Dort im alten Schlesien hatte man sich im Herzen Europas gefühlt. Die aus dieser Perspektive absurde Zerteilung in Ost- und Westeuropa konnte nur durch die äußerste Gewalt von Weltkrieg und nachfolgender Vertreibung entstehen. Die Folgen der existentiellen Gewalterfahrung wirken bis heute.
 
Pleschinski beschreibt die stattgefundenen Gräuel und Verletzungen klar und lässt Betroffene aller Seiten zu Wort kommen. Doch statt einen düsteren Abgesang über eine verlorene Welt anzustimmen, verbreitet er Zuversicht. Pleschinski erzählt von Menschen, die ungeahnte Ressourcen besitzen und daraus die Kraft schöpfen, menschlich zu bleiben. Damit flößt er Vertrauen in die Fähigkeit des Menschen ein, aus den Fehlern des Krieges zu lernen, am verbindend Positiven anzuknüpfen, um wieder menschlich zu werden um weiter menschlich zu bleiben. So kreisen Lesung und Gespräch mit dem Autor um das Thema, wie sogar aus Hoffnungslosigkeit noch Hoffnung und Versöhnung entstehen können.
 

PROGRAMM

 
15.30 Uhr Begrüßung und Einführung

15.50 Uhr Lesung in mehreren Teilen mit Austausch

17.00 Uhr dazwischen Kaffee und Gebäck

19.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Moderation: Frederic-Joachim Kaminski, Akademisches Forum
  

Zur Person
Hans Pleschinski, geboren 1956 in Celle, studierte in München und arbeitete am Theater, bei Film und Hörfunk. Pleschinski hat eine Reihe gefeierter Romane verfasst, von denen u. a. "Königsallee" und "Wiesenstein" zu Bestsellern wurden. Seine Übersetzung des "Briefwechsels zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen" gilt als Standardwerk. Zu den Ehrungen des Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres und Mitglieds der Bayerischen Akademie der Schönen Künste zählen der Literaturpreis der Landeshauptstadt München 2014 und der Konrad-Adenauer- Stiftung 2020. Pleschinski beschreibt in seinen Werken den Reichtum der deutschen Kulturgeschichte vor der Zäsur durch die nationalsozialistische Barbarei und verführt seine Leserschaft zu dem Gedankenspiel, wie bessere Wege Deutschlands ausgesehen hätten. Einige seiner Werke, wie „Ludwigshöhe“, spielen in seiner bayerischen Wahlheimat.