Für eine Verteidigung des europäischen Projekts
Bei der in dieser Woche (7. bis 10. März) in Vierzehnheiligen tagenden Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ging es unter anderem um die kirchliche und politische Situation in der Ukraine. Als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der DBK machte sich Bischof Dr. Bertram Meier dafür stark, das europäische Projekt eines Lebens in freiheitlichen Demokratien zu verteidigen. Hier geht's zum Pressebericht der Vollversammlung.
"Wir schätzen die Menschenrechte und die bürgerlichen Freiheiten, wir treten ein für gemeinsame Sicherheit der Staaten und den Austausch zwischen ihnen auf der Grundlage verbindlicher und fairer Regeln. All das wurde auch attackiert durch den Angriff auf die Ukraine", betonte Bischof Bertram während eines Pressegesprächs im Rahmen der Frühjahrsvollversammlung. Und er ergänzte, dass die Auseinandersetzung mit den Kräften, die ein anderes Europa im Sinn haben, auch nicht beendet sein werde, sobald der Krieg in der Ukraine vorüber ist.
Bischof Bertram verwies darauf, dass die Kirche inspiriert vom Beispiel und der Lehre Jesu "ein grundlegend kritisches Verhältnis zur Gewalt" habe. Deshalb sei die Perspektive der Kirche immer der Frieden. So dürfe auch mitten im Krieg allen Beteiligten dieser Horizont des Friedens nicht entschwinden. "Die Dynamik der totalen Verfeindung muss vermieden werden." Zudem dankte er jenen Kräften in der ukrainischen Orthodoxie, die sich gegen den russischen Angriffskrieg positioniert haben.
Zugleich zeigte sich der Weltkirche-Bischof beeindruckt von der enormen Bereitschaft zur Solidarität, die vor allem in den Anrainerstaaten der Ukraine gerade auch bei der Aufnahme der Flüchtlinge offenkundig werde, aber auch von der
Hilfsbereitschaft, die wir in Deutschland erleben. Die Kirchen in unserem Land seien Teil dieser großen Bewegung, auf katholischer Seite nicht zuletzt Caritas international und das Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Gemeinsam mit den Partnern vor Ort – besonders der Caritas Ukraine – sorgten sie dafür, dass die Hilfe, die von so vielen geleistet wird, die Bedürftigen zielgerichtet erreicht. "Die Welle der Solidarität, die wir heute erleben, darf nicht abebben. Sie ist eine sehr
konkrete und wirksame Art zu zeigen, dass wir wirklich aufseiten der notleidenden Ukrainer stehen."
Erklärung der deutschen Bischöfe zum Krieg in der Ukraine
Untenstehend sind die Statements aus dem Pressegespräch dokumentiert, an dem neben Bischof Bertram (Bildmitte) auch Bischof Dr. Bohdan Dzyurakh CSsR (2. von rechts), Apostolischer Exarch für die Ukrainer und Mitglied in der Unterkommission für Mittel- und Osteuropa (insbesondere Renovabis) der Deutschen Bischofskonferenz, Prof. Dr. Heinz-Günther Stobbe (links), emeritierter Professor für katholische Theologie mit dem Schwerpunkt „theologische Friedensforschung“ an den Universitäten Münster und Siegen, Moderator für den Arbeitsbereich Frieden der Deutschen Kommission Justitia et Pax sowie Andrij Waskowycz (2. von links), Leiter des Büros für die Koordinierung humanitärer Initiativen des Weltkongresses und langjähriger Präsident der Caritas Ukraine. Zudem finden Sie anbei Daten und Fakten von Renovabis und Caritas international zum Engagement in der Ukraine.