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Wichtiges
Gedenktag für Glaubensverfolgte

„Gemeinsam gegen religiös motivierte Gewalt vorgehen“

22.08.2023

Anlässlich des UN-Gedenktags für die "Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens“ hat Bischof Dr. Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, dazu aufgerufen, „niemals die Augen vor der Verfolgung von Gläubigen zu verschließen. Der Tag erinnert uns daran, dass wir gemeinsam gegen religiös motivierte Gewalt vorgehen müssen, um eine gerechtere und friedlichere Zukunft zu schaffen.“

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Übergriffe auf Gläubige weltweit zugenommen. Besorgniserregend ist vor allem die Zunahme der Verfolgung von Christen, die weiterhin in verschiedenen Teilen der Welt Opfer von religiös motivierter Gewalt sind. Davon zeugen nicht nur die jüngsten Gewaltausbrüche in Pakistan, auch in Nordkorea, Nigeria, Indien und im Iran erfahren Christen erschreckende Angriffe.

Bischof Bertram: „Die Verfolgung von Christen weltweit ist eine traurige Realität, die uns aufrütteln und zum Handeln bewegen muss. Religiöser Glaube sollte niemals ein Grund für Gewalt sein. Es ist unsere Pflicht, unabhängig von unserer Religionszugehörigkeit für die Freiheit der Gläubigen einzutreten und uns gemeinsam für eine Welt ohne religiös motivierte Diskriminierung und Gewalt einzusetzen. Die internationale Staatengemeinschaft ist deshalb aufgerufen, religiöse Intoleranz zu bekämpfen und sicherzustellen, dass diejenigen, die aufgrund ihrer Glaubensüberzeugungen leiden, angemessenen Schutz und Unterstützung erhalten.“

Der Bischof fordert zugleich einen intensiveren Dialog zwischen den Religionen: „Der interreligiöse Dialog kann eine entscheidende Rolle dabei spielen, Gewalt und religiösem Hass entgegenzuwirken. Nur durch Verständnis, Toleranz und Liebe können wir die Wunden der Intoleranz heilen. Die Führungspersönlichkeiten der Religionen in jedem Land tragen eine gewichtige Rolle in dieser Situation. Sie können entweder zur Förderung von Toleranz und Verständnis beitragen oder, im schlimmsten Fall, Intoleranz und Hass schüren. Es ist essenziell, dass religiöse Führer, unabhängig von ihrer Religion, den Fundamentalismus ablehnen und aktiv für den interreligiösen Dialog und Frieden eintreten.“

Der „Internationale Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens“ wird in diesem Jahr zum fünften Mal begangen. Er war 2019 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen worden, um auf die zunehmende Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen aufmerksam zu machen.