Pfarrer i. R. Dr. Hermann Wohlgschaft verstorben
Der Ruhestandsgeistliche, langjährige Domvikar und Klinikseelsorger Hermann Wohlgschaft ist in der Nacht vom 23. auf den 24. September im Alter von 80 Jahren verstorben. Er wurde am 10. Februar 1944 in Augsburg geboren und am 23. Juni 1974 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigte den Verstorbenen und erinnerte an dessen Gabe, Leben und Glauben mit den ihm anvertrauten Gläubigen zu teilen.
Bischof Dr. Bertram Meier zeigte sich in seiner Würdigung betroffen vom Tode Hermann Wohlgschafts: Mit dem Tod von Pfarrer Dr. Hermann Wohlgschaft verliere die Diözese Augsburg einen zugewandten Priester, der sich für viele Menschen zum Zeitgenossen gemacht habe. „An den verschiedenen Einsatzorten teilte er mit ihnen das Leben und den Glauben. Vor allem die vielen Jahre, in denen er als Krankenhausseelsorger wirkte, haben Dr. Wohlgschaft tief geprägt. Neben seiner seelsorglichen Tätigkeit war er auch publizistisch aktiv und schrieb seine Gedanken in verschiedenen Büchern nieder.“ Er sei ihm auch deshalb verbunden, weil er sich in den Jahren seines Ruhestandes in meiner Heimatgemeinde Kaufering aktiv eingebracht und den Pfarrer tatkräftig unterstützt habe. „Der Herr lohne ihm sein engagiertes Wirken.“, so der Bischof.
Zwischen Universität und Pfarrei
Ein Rückblick auf sein Leben: Hermann Wohlgeschaft wurde noch während des Zweiten Weltkrieges am 10. Februar 1944 in Augsburg geboren. Nur zwei Wochen darauf zerstörten Amerikanische Bomben seine Geburtsstadt. 1963 legte er sein Abitur am Humanistischen Gymnasium bei St. Anna ab. Schon früh verspürte er den Ruf zum Priestertum. Das Studium der Theologie und der Philosophie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München schloss er mit einer Dissertation am Ökumenischen Institut der LMU über den evangelischen Theologen Karl Barth ab.
Im Juni 1974 erhielt er aus den Händen von Bischof Josef Stimpfle, dessen Sekretär er später wurde, die Priesterweihe. Anschließend wirkte er als Kaplan an der Augsburger Moritzkirche. 1977 übernahm er das Amt des Studentenpfarrers und wurde gleichzeitig zum Domvikar an der Augsburger Kathedrale ernannt.
Im Sommer 1983 übernahm er schließlich die Pfarrei St. Franziskus in Kempten. 10 Jahre später zog es ihn nach Kirchdorf, 1994 wurde er zum Pfarrer von St. Ulrich und St. Katharina in Landsberg bestellt. Prägend für sein weiteres Leben sollte dann der Wechsel in die Krankenhausseelsorge sein. Von 2002 bis 2015 war er Seelsorger an den Günzburger Kliniken.
Sein Einsatz als Ruhestandsgeistlicher
Nach seiner Emeritierung half er noch ein Jahr lang in der Seelsorge an den Kliniken Günzburgs mit, bis er sich schließlich nach Kaufering zurückzog. Dort war er dem Seelsorgeteam der Pfarreiengemeinschaft adskribiert. Im Juni diesen Jahres feierte er dort auch sein Goldenes Priesterjubiläum mit einem feierlichen Gottesdienst in der St. Johannkirche.
Neben seinen priesterlichen Tätigkeiten war Hermann Wohlgschaft auch ein gefragter Referent für Veranstaltungen der Erwachsenenbildung an der Volkshochschule und verfasste zahlreiche Bücher. Noch in diesem Jahr erschien sein Werk „Dich gibt es nicht. Wenn doch, dann komm!“. Abseits der Theologie begeisterte er sich auch für die Karl-May-Forschung, die er ebenfalls durch das Verfassen von Büchern und Aufsätzen bereicherte. Auf seiner eigenen Homepage hielt er Interessierte auf dem Laufenden.
Abschied von Dr. Hermann Wohlgschaft
Am Gedenktag des heiligen Pater Pio ist er schließlich an den Folgen eines Herzinfarktes in Buchloe verstorben. Für ihn möge sich nun erfüllen, was im Tagesgebet formuliert war: „Gewähre uns auf seine Fürsprache, stets vereint mit den Leiden Christi, freudig zur Herrlichkeit der Auferstehung zu gelangen."
Das Requiem findet am 1. Oktober um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche "Zu den Heiligen Engeln" in Landsberg statt. Beigesetzt wird Pfr. Wohlgschaft am 4. Oktober um 9.30 Uhr auf dem dortigen Waldfriedhof. Konzelebranten mögen violette Paramente mitbringen.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste und schenke ihm die ewige Ruhe.
Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.