Ruhestandspriester Hermann Völck verstorben
Der Ruhestandsgeistliche Monsignore Hermann Völck ist am Dienstag, 15. Dezember im Alter von 101 Jahren verstorben. Er wurde am 7. April 1919 in Osterzell geboren und am 10. Mai 1959 zum Priester geweiht. Bischof Bertram bezeichnete ihn als "Kämpfer" für das Reich Gottes und wies besonders auf sein gesellschaftspolitisches Engagement hin.
Bischof Bertram würdigte das reich gefüllte Leben des Verstorbenen, der nach seiner Kaplanszeit in Dillingen fast zehn Jahre Militärgeistlicher in Starnberg war, ehe er 30 Jahre lang als Pfarrer in Altstädten segensreich gewirkt habe. "Als junger Mann in den Strudel des 2. Weltkrieges als Soldat hineingezogen hat er auch sein Priestertum so verstanden, dass man ihn durchaus als 'Kämpfer' für das Reich Gottes verstehen kann. So hat er sich auch gesellschaftspolitisch immer wieder eingemischt, wenn es um den Schutz des Lebens und die Förderung des christlichen Menschenbildes ging. Papst Johannes Paul II. hat ihn als profilierte Priesterpersönlichkeit zum Kaplan Seiner Heiligkeit mit dem Titel Monsignore ernannt", so der Bischof.
Hermann Josef Völck wuchs in Osterzell und Kaufbeuren auf. Von 1939 bis 1944 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil; vor allem der Fallschirmjägereinsatz auf Kreta und die Schlacht um das benediktinische Mutterkloster Monte Cassino mit seiner anschließenden Gefangennahme hatten ihn zeitlebens stark geprägt. Nach dreijähriger Gefangenschaft kam er 1947 nach Deutschland zurück und nahm ein Studium als Vermessungstechniker auf. Als solcher arbeitete er dann auch und vermaß unter anderem den deutschen Militärfriedhof bei Monte Cassino. Nach seinem Eintritt in das Priesterseminar und einem Studium der Theologie und Philosophie wurde er am 10. Mai 1959 zum Priester geweiht.
Nach einer vierjährigen Kaplanszeit in Dillingen wurde Hermann Völck 1963 zum Militärpfarrer in Starnberg ernannt. 1972 erfolgte die Berufung zum Pfarrer von Altstädten; dieses Amt übte er fast dreißig Jahre lang bis zu seiner Emeritierung 2002 aus. Darüber hinaus engagierte er sich intensiv für das Gedenken der Kriegstoten. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand war er noch mehrere Jahre lang in Altstädten und der Pfarreiengemeinschaft Sonthofen-Süd, in der seine alte Pfarrei aufgegangen war, als Aushilfsgeistlicher tätig. 2009 erfolgte der Umzug nach Seeg, wo er sich wiederum in der Seelsorge einbrachte. Dort ist er auch verstorben. Zuletzt war Hermann Völck der älteste noch lebende Priester der Diözese Augsburg. Zu seinem 100. Geburtstag erschien in der Katholischen SonntagsZeitung ein Artikel über den nun Verstorbenen; Sie können ihn hier nachlesen.
Monsignore Völck wird im Priestergrab in Altstädten seine letzte Ruhe finden. Requiem und Beisetzung werden aufgrund der Corona-Pandemie nur im kleinsten Kreis stattfinden.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.