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Wichtiges

BENNO VON MEISSEN

Bartholomäus von Lack, Der hl. Benno, um 1530, St. Nikolauskirche Godešič, Slowenien
Bartholomäus von Lack, Der hl. Benno, um 1530, St. Nikolauskirche Godešič, Slowenien
Bischof
Namensdeutung: der Bärenstarke (althochdeutsch)
Namenstage: Benno, Ben
Gedenktag: 16. Juni

Lebensdaten: geboren um 1010 bei Hildesheim, gestorben am 16. Juni 1106 in Meißen

Lebensgeschichte: Benno, Sohn einer sächsischen Adelsfamilie, war ein Zögling Bernwards von Hildesheim, wurde um das Jahr 1040 zum Priester geweiht und war Stiftskanoniker in Goslar. 1066 wurde er von König Heinrich IV. auf den Bischofsstuhl von Meißen gesetzt.

Weil er sich 1073 aus dem Sachsenkrieg heraushalten wollte, beschuldigte ihn der König des Hochverrats und ließ ihn sogar ins Gefängnis stecken. Als 1077 der Investiturstreit um das Recht, Bischöfe einzusetzen, zwischen Heinrich IV. und Papst Gregor VII. eskalierte, stellte sich Benno auf die Seite des Papstes und unterstützte die Gegenkönige Heinrichs.

1085, nachdem er Papst Gregor VII. besiegt, einen Gegenpapst eingesetzt hatte und zum Kaiser gekrönt worden war, ließ Heinrich IV. Benno absetzen und durch einen neuen Bischof ersetzen. Doch ausgerechnet durch Vermittlung des Gegenpapstes Clemens III. konnte Benno 1088 wieder sein Bistum in Besitz nehmen.

Ab dieser Zeit war Benno weitaus kooperativer, arbeitete mit dem Kaiser an dessen „Gottesfrieden“ mit und konnte im Zuge der Ostexpansion des Reiches auch sein Bistum erweitern. Weil er dabei die Slawen an Elbe und Ostsee missioniert haben soll, wird Benno auch „Apostel der Wenden“ genannt.

Von Benno ist noch bekannt, dass er 1097 Urban II. als rechtmäßigen Papst und Kaiseropponenten unterstützte. Er starb 1106 mit 96 Jahren und wurde im Meißener Dom beigesetzt.

1270 wurden seine Gebeine erhoben, und ab dem 14. Jahrhundert wurde seine Heiligsprechung betrieben. Als diese 1524 erfolgte, verfasste Martin Luther eigens die Streitschrift „Wider den neuen Abgott und alten Teufel, der zu Meißen soll erhoben werden“. Nach der Einführung der Reformation in Meißen gelangten Bennos Gebeine 1576 nach München, wo sie seitdem in der Frauenkirche verehrt werden.

Legende: Als Benno seines Bischofsamtes enthoben war und Meißen verlassen musste, warf er den Domschlüssel in die Elbe, um den Kaiserlichen den Zutritt zu verwehren. Bei seiner Rückkehr fand er den Schlüssel zwischen den Kiemen eines Fischs auf seinem Teller wieder.

Verehrung/Brauchtum: Benno ist vor allem in Bayern als großer Fürsprecher unvergessen. In München wird sein Gedenktag alljährlich groß mit einer Reliquienprozession gefeiert, früher gehörte für die Münchener auch ein eigens gebrautes Starkbier dazu, und im Bayerischen Wald trägt das Volksfest von Bodenmais seit 1705 seinen Namen und ehrt den Heiligen mit einer Prozession.

Darstellung: im Bischofsgewand, meist mit Fisch und Schlüssel

Patron: des Bistums Dresden-Meißen, von München und Altbayern, der Tuchmacher, Helfer gegen Pest, Unwetter und Dürre

 

Weitere Heilige des Tages:
Maria Theresia Scherer, Generaloberin
Quirinus von Tegernsee, Märtyrer