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Wichtiges

CYRILL VON ALEXANDRIEN

Moderne Ikone – via liturgialatina.blogspot.com
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Patriarch, Kirchenlehrer
Namensdeutung: der Herrliche (griech.)
Namenstage: Cyrill, Cyrille, Kyrill, Cyrillus, weibl.: Kyrilla
Gedenktag: 27. Juni

Lebensdaten: geboren um 375 in Theodosiou (heute al-Mahalla al-Kubra) im Nildelta, gestorben am 27. Juni 444 in Alexandria

Lebensgeschichte: Cyrill wurde in der Obhut seines Onkels Theophilus erzogen, der 384 Patriarch von Alexandrien wurde und ihm eine gründliche Ausbildung zuteilwerden ließ. Cyrills spätere Schriften verraten eine umfassende Kenntnis des klassischen Fächerkanons und der theologischen Literatur. Unsicher ist, ob er in der Nitrischen Wüste die asketische Lebensweise der Einsiedler kennengelernt hat. 403 gehörte er zum Gefolge seines Onkels bei der „Eichensynode“, auf der Theophilus Johannes Chrysostomus, den Patriarchen von Konstantinopel, verurteilen und absetzen ließ – ein Triumph der Alexandriner über die Rivalen der Kaisermetropole. 412 setzte sich Cyrill nach Straßenschlachten gegen einen Konkurrenten durch und folgte seinem Onkel im Amt nach.

415 stand Cyrill inmitten eines Konflikts zwischen den immer noch zahlreichen Anhängern des Heidentums, der größten jüdischen Gemeinde der antiken Welt und den gewaltbereiten Mitgliedern der miteinander konkurrierenden theologischen Schulen. Es kam zu einer Serie von wechselseitigen Aufständen, Zerstörungen und Plünderungen, bei denen zuletzt ein christlicher Mob aus Mönchen aus der Nitrischen Wüste und rechtgläubigen Stadtschlägern (Parabolani) auch die Philosophin Hypatia ermordete. Der Regionalpräfekt Orestes quittierte sein Amt und überließ Cyrill de facto die Bischofsstadt.

428 endete der Burgfrieden mit der Reichshauptstadt, als Nestorius, ein Mönch antiochenischer Ausrichtung, zum Patriarchen von Konstantinopel gewählt wurde, ganz in der Tradition seiner Schule die Bedeutung der Menschheit Christi unterstrich und die Gottesmutter Maria statt „Gottesgebärerin“ (Theotókos) „Mutter Christi“ nannte. Cyrill erreichte die Absetzung Nestorius’ und entfaltete in einer umfangreichen Korrespondenz an Nestorius selbst, an den Kaiser und an den Bischof von Rom die später vom Konzil von Ephesus (431) bestätigte christologische Einheit der göttlichen und der menschlichen Naturen in der Person Christi. Dabei unterstrich er die Notwendigkeit, den Glauben des Volkes Gottes zu bewahren: Die Christen Alexandriens liebten den Titel der Gottesmutter und feierten dessen feierliche dogmatische Verkündigung mit tagelangen Festen.

Cyrill, der sich im Anschluss mit der antiochenischen Schule zu verständigen suchte und radikaleren Parteigängern Einhalt gebot, verfasste zahlreiche und weitverbreitete Schriften wie Kommentare zu biblischen Büchern, dogmatische Werke gegen den antitrinitarischen Arianismus und eine Widerlegung des antichristlichen Pamphlets gegen die Galiläer des Kaisers Julian Apostata.

Verehrung: Cyrill wird wegen der Pflege der kirchlichen Tradition und des Erbes seines Vorgängers Athanasius im griechischen Osten als „Hüter der Genauigkeit“ und „Siegel der Väter“ verehrt. 1882 rief ihn Papst Leo XIII. mit Cyrill von Jerusalem zum Kirchenlehrer auch der westlichen Kirche aus.

Darstellung: als Bischof mit Taube auf der Schulter oder zu Füßen der Muttergottes

 

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