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Wichtiges

EUSEBIUS VON VERCELLI

Martyrium des hl. Eusebius, in: „Vies de saints – Heiligenleben“, mit Buchmalereien von Jeanne und Richard de Montbaston, 14. Jh. Quelle: gallica.bnf.fr/Bibliothèque nationale de France
Martyrium des hl. Eusebius, in: „Vies de saints – Heiligenleben“, mit Buchmalereien von Jeanne und Richard de Montbaston, 14. Jh. Quelle: gallica.bnf.fr/Bibliothèque nationale de France
Bischof
Namensdeutung: der Fromme, Gottesfürchtige (griech.-lat.)
Namenstage: Eusebius, Eusebio, Eusèbe, weibl.: Eusebia
Gedenktag: 2. August

Lebensdaten: geboren am 2. März 283 auf Sardinien, gestorben am 1. August 371 in Vercelli, Piemont

Lebensgeschichte: Eusebius wurde auf Sardinien geboren und übersiedelte noch als Kind mit seiner Mutter und einer jüngeren Schwester nach Rom. Verschiedentlich heißt es, sein Vater wäre als Märtyrer gestorben und seine Mutter hätte den Namen Restituta getragen. In Rom gehörte er später als Lektor dem Klerus der Stadt an und könnte bereits einer geistlichen Gemeinschaft angehört haben oder sogar Haupt einer solchen gewesen sein. Jedenfalls muss er einen hervorragenden Ruf genossen haben, denn als er um 340 vom römischen Bischof Julius nach Vercelli entsandt wurde, wählten ihn die Christen dort zu ihrem Bischof, „sobald sie ihn gesehen hatten, ohne ihn vorher je kennengelernt zu haben, wobei sie sogar ihre Mitbürger vergaßen“, schrieb Ambrosius von Mailand über ihn.

Eusebius richtete sich als erster abendländischer Bischof mit seinem Klerus in einer mönchsähnlichen Gemeinschaft ein, die stark auf die Stadt ausstrahlte und bedeutende Bischofsgestalten für ganz Norditalien hervorbrachte. 355 geriet er mit seinem festen Bekenntnis zum Glauben des nizänischen Konzils an die volle Gottheit Jesu Christi in Konflikt zur Politik des Kaisers Constantius II., der den simpleren Arianismus als reichsweite Einigungsformel zu instrumentalisieren trachtete. Als Eusebius auf einer Synode seine Zustimmung zur Verurteilung des rechtgläubigen Patriarchen Athanasius von Alexandrien verweigerte, wurde er nach Skythopolis (Nordisrael) und anschließend über Kappadokien bis in die ägyptische Thebaïs verbannt und durchgängig misshandelt.

Als der neue Kaiser Julian Apostata („der Glaubensabtrünnige“) 361 die Verbannung der rechtgläubigen Bischöfe aufhob, weil er kein Interesse am Christentum als Reichsideologie hatte, nahm Eusebius an einer alexandrinischen Synode teil und reiste in deren Auftrag ins syrische Antiochien, wo er das Schisma des Patriarchen Meletius beilegen helfen sollte – vergebens. Eusebius kehrte in sein Bistum zurück, wo er ab 363 in enger Zusammenarbeit mit Hilarius von Poitiers den Arianismus in der Westkirche bekämpfte. Seine eigene Kirche leitete er dabei durch sein eigenes Beispiel: „mit der Strenge des Fastens“ (Ambrosius). Der Legende nach hätten ihn seine Glaubensgegner zu Tode gesteinigt.

Verehrung: Eusebius ruht in einer eigenen Kapelle der nach ihm benannten Kathedrale von Vercelli. Wegen der Einführung der „vita communis – des gemeinsamen Lebens“ gilt er bei den Augustiner-Chorherren und -Chorfrauen zusammen mit Augustinus als Gründungsgestalt.

Patron: von Vercelli und des Piemont

Weitere Heilige des Tages:
Gerhard Hirschfelder, Priester, Märtyrer
Pierre-Julien Eymard, Priester, Ordensgründer