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Wichtiges

JOHANNES VON ÁVILA

Pierre-Hubert Subleyras, Saint Jean d’Avila, 1746, Louvre, Paris
Pierre-Hubert Subleyras, Saint Jean d’Avila, 1746, Louvre, Paris
Priester, Kirchenlehrer
Namensdeutung: Gott ist gnädig (hebr.)
Namenstage: Johannes, Johann, Jan, Jean, Juan, Giovanni, Janis, Hannes, Hans, Yannik, weibl.: Johanna, Jeanne
Gedenktag: 10. Mai

Lebensdaten: geboren am 6. Januar 1500 in Almodóvar del Campo, Kastilien, gestorben 10. Mai 1569 in Montilla bei Córdoba

Lebensgeschichte: Juan de Ávila Gijón war väterlicherseits jüdischer Abstammung, was ihm sein Leben lang Schwierigkeiten bereitete. So musste er sein in Salamanca aufgenommenes Jurastudium abbrechen, als die Universität von ihren Studenten einen Nachweis der „Blutreinheit“ verlangte. In der Folge zog er sich zu einem Leben strenger Buße ins heimatliche Almodóvar zurück.

Nach zwei Jahren der Zurückgezogenheit begann er in Alcalá de Henares ein Theologiestudium und wurde 1526 zum Priester geweiht. Der reiche Erbe verkaufte all seinen Besitz, verteilte das Geld unter den Armen und stellte sich als Missionar für die Evangelisierung Amerikas zur Verfügung, doch der Erzbischof von Sevilla bestellte ihn als Volksmissionar nach Andalusien.

Juan hatte als volkstümlicher und leidenschaftlicher Prediger durchschlagenden Erfolg nicht nur beim einfachen Volk, sondern setzte spektakuläre Bekehrungen hochrangiger Persönlichkeiten wie Herzog Franz von Borja oder des Haudegens Johannes von Gott in Gang.

Sein Ansehen brachte ihm aber auch den Neid des Klerus ein: 1531 wurde er des „Erasmismus“, das heißt missverständlicher Aussagen im Geiste des Humanismus beschuldigt und verbrachte über ein Jahr im Inquisitionsgefängnis von Sevilla. Dort verfasste er den ersten Entwurf seines asketischen Hauptwerks Audi filia, et vide („Höre, Tochter, und sieh“), einem Kommentar zum 45. Psalm, der ihn zum maßgeblichen geistlichen Autor des 16. Jahrhunderts machte.

Seinen Wunsch, den Jesuiten beizutreten, vereitelte wiederum seine jüdische Abstammung, doch im Geist der Gesellschaft Jesu gründete er zahlreiche Kollegien und Seminare zur Priesterausbildung und war maßgeblich an der Entstehung der Universität von Baeza beteiligt.

1554 erkrankte er und zog sich nach Montilla zurück, wo er 1569 starb und begraben wurde.

Verehrung: Der „Apostel von Andalusien“ wurde 1894 selig- und 1970 heiliggesprochen. 1946 erklärte ihn Papst Pius XII. zum Patron des spanischen Klerus, 2012 erhob ihn Papst Benedikt XVI. zum Kirchenlehrer.

Patron: der spanischen Weltpriester

Darstellung: meist betend vor dem Allerheiligsten

Weitere Heilige des Tages:
Gordianus und Epimachus, Märtyrer
Hiob, Prophet