KOSMAS UND DAMIAN

Lebensdaten: geboren in Arabien, gestorben um 305 in Aigeai, Kilikien, heute Teil von Yumurtalık, Türkei
Lebensgeschichte und Legende: Die Zwillingsbrüder Kosmas und Damian stammten aus einer wohlhabenden christlichen Familie und waren angesehene Ärzte, wobei sie grundsätzlich über den Kranken das Kreuzzeichen machten und beteten sowie auf jedes Honorar verzichteten (siehe Mt 10,8: „Heilt Kranke! ... Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“).
Mit den zahlreichen Bekehrungen ihrer Patienten zum Christusglauben schufen sie sich viele Neider und Feinde, nicht zuletzt unter den Götzenpriestern der römischen Heilgötter Apoll und Äskulap, denen sie das Geschäft verdarben.
Als unter Kaiser Diokletian eine reichsweite Christenverfolgung einsetzte, die unter dem Mitkaiser Galerius besonders im Osten des Römischen Reichs wütete, wurden Kosmas und Damian dem Statthalter Lysias vorgeführt, der ihnen das Kaiseropfer befahl. Als sie sich weigerten, wurden sie der Feuerfolter unterworfen und schließlich enthauptet, einigen Lesarten ihrer Hagiographie nach gemeinsam mit drei weiteren Brüdern.
Anderen Überlieferungen nach waren sie Söhne der heilkundigen Christin Theodote, der Erfinderin der im Mittelalter weitverbreiteten Apostelsalbe aus zwölf Zutaten gegen Geschwüre, und starben 284 im nordsyrischen Kyrrhos (heute Nebi Huri) eines natürlichen Todes, nicht ohne zuvor noch den römischen Kaiser Carinus geheilt und bekehrt zu haben.
Verehrung: Kosmas und Damian werden ostkirchlich besonders als „Anargyroi – Silberlose“, d.h. als heilige Geldverächter verehrt. Ihr Kult reicht an Orten wie Thessaloniki und Kyrrhos bis ins 4. Jahrhundert zurück.
Ihr früherer westkirchlicher Gedenktag am 27. September, dem Weihetag der ihnen gewidmeten römischen Kirche Santi Cosma e Damiano im Jahr 527, wich 1969 dem Gebotenen Gedenktag des heiligen Vinzenz von Paul. Dafür werden sie im Ersten Eucharistischen Hochgebet genannt.
Ihr bekanntestes Wunder ist die Heilung des Sakristans der Kirche Santi Cosma e Damiano, dem sie in einer nächtlichen Vision das krebszerfressene Bein ersetzten.
Reliquien befinden sich in Prüm, Essen, Hildesheim, Madrid und München. In Italien, besonders auf Sizilien, finden um den 27. September herum zahlreiche Prozessionen zu ihren Ehren statt.
Darstellung: als Ärzte mit medizinischen Instrumenten, beim Beinwunder, bei ihrer Enthauptung
Patrone: der Kranken, der Ärzte und Apotheker, Barbiere und Bader, der medizinischen Fakultäten, von Essen und des Essener Münsters, von Florenz, der Dynastie der Medici („Ärzte“), Kinderpatrone in Rio de Janeiro
Weitere Heilige des Tages:
Kaspar Stanggassinger, Ordenspriester