MECHTHILD VON DIESSEN

Lebensdaten: geboren um 1125 in Andechs, gestorben am 31. Mai 1160 in Dießen am Ammersee
Lebensgeschichte: Mechthild war die Tochter des Grafen von Dießen-Andechs. Ihr Bruder Otto wurde Bischof von Bamberg, ihre Schwester Euphemia Äbtissin in Altomünster, und von ihrem Bruder Berthold stammen Hedwig von Schlesien und Elisabeth von Thüringen direkt ab.
Sie trat mit 14 Jahren ins Kanonissenstift St. Stephan in St. Georgen (Dießen) ein, in dem sie erzogen worden war. Ihr selbstbewusstes Auftreten, das klösterlichen Gehorsam nicht ausschloss, ihre Güte sowie nicht zuletzt ihre Gabe der Krankenheilung machten sie zu einem Vorbild und ließen sie schließlich zur Priorin werden.
1153 zwang sie Papst Anastasius IV., der Bitte des Augsburger Bischofs Konrad zu entsprechen und als Äbtissin das Kloster Edelstetten bei Krumbach innerlich wie äußerlich wieder aufzubauen und die Augustinerregel dort einzuführen. Dies war kein leichtes Unterfangen, denn die adeligen Stiftsdamen sträubten sich gegen Mechthilds Reformen.
Nach sechs aufreibenden Jahren spürte sie ihre Kräfte schwinden und kehrte nach Dießen zurück. Dort starb sie am 31. Mai 1160.
Verehrung/Brauchtum: 1468 erhoben, wurden Mechthilds Gebeine 1488 in der Dießener Stiftskirche beigesetzt. Seit 1698 liegen sie in einem Glasschrein in einer Seitenkapelle des heutigen Marienmünsters. Die vielen Wallfahrten an ihr Grab sollten vor allem die Aussaat und Ernte vor Gewitter schützen. Im Vorraum der Kirche wird der sogenannte Mechtildisstein gegen Kopfschmerzen berührt.
Darstellung: als Äbtissin mit Kelch und Hostie
Patronin: gegen Gewitter und Kopfschmerzen