NORBERT VON XANTEN

Lebensdaten: um 1082 in Gennep, gestorben am 6. Juni 1134 in Magdeburg
Lebensgeschichte: Schon als Kind kam der Edelfreie Norbert ans Stift St. Viktor in Xanten und schlug eine bequeme, ja unbekümmerte kirchliche Karriere ein. Er stand zeitweise in Diensten des Kölner Erzbischofs und begleitete Heinrich V. nach Rom, wo dieser den Papst und die Kardinäle fast zwei Jahre gefangenhielt, um seine Kaiserkrönung zu erzwingen.
Als der Kaiser ihn zum Bischof erheben wollte, lehnte er allerdings ab. Hatte er sich 1115 vom Kaiser entfremdet, oder war er tatsächlich nach einem Blitzschlag vom Pferd gestürzt und hatte sich darauf zu einem anderen Lebenswandel bekehrt – jedenfalls verzichtete Norbert auf sein Vermögen, lernte das Ordensleben in Siegburg sowie im strengen Kloster Kerkrade kennen und kehrte als Priester nach Xanten zurück, um sein Stift zu reformieren.
Norbert lebte als Eremit und Wanderprediger und erregte durch seine Bußpredigten solchen Anstoß, dass er sich des Häresievorwurfs erwehren und Xanten schließlich verlassen musste. Er zog durch Frankreich, bis die Päpste und Bischöfe den ungebundenen Prediger endlich einfangen konnten und ihn veranlassten, im abgelegenen Prémontré mit einigen Schülern und Freunden eine Klostergemeinschaft zu gründen: die Prämonstratenser.
Norbert reiste weiter als Prediger umher, bis er 1126 zum Erzbischof von Magdeburg ernannt wurde, wo er sehr zum Unmut seines Klerus endlich seine Reformvorstellungen durchsetzen konnte.
1133 begleitete er König Lothar III. nach Rom, wo dieser zum Kaiser und Innozenz II. zum Papst gekrönt wurden, wobei Norbert zeitweise als Reichserzkanzler fungierte. In Rom erkrankte er jedoch an einer Infektion, der er zurück in Magdeburg bald erlag.
Verehrung: Norbert wurde in der Kreuzkapelle des Magdeburger Liebfrauenklosters bestattet und ruht heute in der Prämonstratenserabtei Strahov bei Prag, wohin seine Gebeine während des Dreißigjährigen Krieges verbracht wurden. Er wurde 1582 selig- und 1621 heiliggesprochen. Seine Verehrung breitete sich vor allem im Prämonstratenserorden aus sowie in Belgien, wo Norbert 1124 gewirkt hatte und seit der Gegenreformation als Maßstab des rechten Glaubens gilt.
Darstellung: im weißen Prämonstratenserhabit oder als Bischof, mit Kelch und Spinne oder Monstranz, zu Füßen den gefesselten Teufel
Patron: des Bistums und des Landes Magdeburg, der Prämonstratenser, von Böhmen, für eine glückliche Entbindung