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Wichtiges

PACHOMIUS

Pachomius erhält vom Engel die Tafel mit der Mönchsregel. Ikone mit freundlicher Genehmigung des Orthodoxen Informationszentrums e.V., Krefeld
Pachomius erhält vom Engel die Tafel mit der Mönchsregel. Ikone mit freundlicher Genehmigung des Orthodoxen Informationszentrums e.V., Krefeld
Mönchsvater
Namensdeutung: vom heiligen bzw. Horus-Falken (kopt.)
Namenstage: Pachomius, Pachomios, Pacôme, Pacomio, Bachum
Gedenktag: 14. Mai

Lebensdaten: geboren um 292 in Latopolis, heute Esna, Oberägypten, gestorben am 9. Mai 346 in Pbow, heute Faw al-Qibli, Oberägypten

Lebensgeschichte: Pachom, wie er eigentlich hieß, stammte aus einfachen Verhältnissen, sprach nur Koptisch und wuchs fast ohne Berührungspunkte mit der hellenistischen Kultur auf. Mit 20 Jahren wurde er ins römische Heer zwangsverpflichtet. Einzig Christen nahmen sich des jungen Rekruten an. Ihr Einsatz für Arme und ihr Beispiel an Liebe rührten Pachomius an, sodass er auf ihren Glauben neugierig wurde und sich schließlich taufen ließ.

Um 317 schloss er sich dem Einsiedler Palamon in der Thebäischen Wüste an, der ihn das Gebet und die Handarbeit lehrte. Nach sieben Jahren erhielt Pachomius durch die Vision eines Engels den Auftrag, beim verlassenen Dorf Tabennisi ein Kloster für sich und noch viele andere, die kommen würden, zu errichten. Mit Palamons Hilfe entstand – statt des losen Verbands verstreuter Mönchszellen wie beim heiligen Antonius und nach dem Modell militärischer Lager – das erste ummauerte Gemeinschafts-Kloster der Christenheit.

Pachomius empfing wiederum von einem Engel die Satzung für seine Gemeinschaft. Diese erste Klosterregel schrieb unter anderem eine maßvolle Askese fest, eine straffe Organisation, in der der Gehorsam eine große Rolle spielte, sowie strenge Gütergemeinschaft nach dem Beispiel der Jerusalemer Urgemeinde. Einheitliche Kleidung nach dem Vorbild der einfachen Landbevölkerung sowie gemeinsame Mahl- und Gebetszeiten waren ebenfalls Kennzeichen der neuen Gründung.

Pachomius wurde von den Bischöfen nicht gefördert. Seine Visionen waren verdächtig, und Kleriker hatten in seiner Gemeinschaft keinen Sonderstatus. Trotzdem wurde das Kloster bald zu klein. Einer weiteren Niederlassung in Pbow folgten zu seinen Lebzeiten sieben Männerklöster und zwei Nonnenklöster mit jeweils mehreren Hundert Angehörigen, die unter einem Generaloberen einen richtig gehenden Orden sowie eine landwirtschaftliche Genossenschaft mit beträchtlicher Wirtschaftskraft bildeten.

Pachomius starb kurz nach Ostern des Jahres 346 an der Pest.

Verehrung: Pachomius’ Klosterregel ist im Original nicht erhalten. Der heilige Hieronymus fertigte von einer späteren Version eine Übersetzung an, die der heilige Benedikt vielleicht verwendet hat. Pachomiusʼ Einfluss ist auch in der Ordensregel des heiligen Basilius festzustellen. Pachomius selbst wurde um 460 eine Kirche in Pbow gewidmet.

Darstellung: beim Empfang seiner Mönchsregel, bei der Überquerung des Nils auf einem Krokodil

Weitere Heilige des Tages:
Maria Dominica Mazzarello, Ordensgründerin
Michael Garicoits, Ordensgründer
Erembert von Toulouse, Bischof