PAUL JEONG HASANG
Lebensdaten: geboren 1795 in Gwangju, Korea, gestorben am 22. September 1839 in Seoul
Lebensgeschichte: Paul Jeong Hasang entstammte einer der ersten christlichen Familien Koreas. Sein Vater, der adlige Gelehrte Augustinus Jeong Yakjong, hatte den ersten koreanischen Katechismus zusammengestellt („Jugyo Yoji – Das Wesentliche der Lehren des Herrn“ ist bis heute verbreitet) und während der Christenverfolgung von 1801/1802 das Martyrium erlitten. Sein Onkel „Dasan“ Jeong Yakjong ist einer der bedeutendsten Dichter und Denker Koreas und stand dem Christentum zumindest nahe.
Paul wuchs auf dem Land auf und trat in den Dienst eines koreanischen Diplomaten, den er einige Male nach Peking begleitete. 1825 sandte er über das dortige Apostolische Vikariat ein Bittschreiben nach Rom um die Entsendung von Priestern nach Korea und die Errichtung kirchlicher Strukturen. 1831 errichtete Papst Gregor XVI. das Apostolische Vikariat Korea und entsandte Priester der Pariser Missionsgesellschaft ins Land.
1837 trafen Bischof Laurent Imbert, Pierre Maubant und Jacques Chastan verbotenerweise in Korea ein – ausländischen Missionaren war die Einreise bei Todesstrafe untersagt –, wo zahlreiche verstreute Katechumenen, zu denen Paul Verbindungen pflegte, auf die Taufe warteten. Bis 1839 stieg die Zahl der Katholiken im Land von etwa 6000 auf knapp 10.000, obwohl die Priester sich verbergen mussten, sich als Trauernde verkleideten und nur nachts reisten. Paul selbst wurde von Bischof Imbert in Latein sowie Theologie unterrichtet und aufs Priesterstudium in Macau vorbereitet.
Als 1839 erneut eine Christenverfolgung einsetzte, wurde auch Paul festgenommen und verhört. Er übergab seinem Richter eine Rechtfertigungsschrift, der zufolge das Christentum dem Land nicht schade, doch der König hatte es nun einmal verboten, und Paul weigerte sich auch unter der Folter, dem Glauben abzuschwören. Einen Tag nach der Enthauptung der drei französischen Missionare, die sich den Autoritäten gestellt hatten, wurde Paul gehängt oder gekreuzigt – man weiß es nicht sicher.
Verehrung: 1925 wurde Paul Jeong Hasang gemeinsam mit 78 weiteren koreanischen Märtyrern der Jahre 1839–1846 seliggesprochen. Um 24 Märtyrer der Jahre 1861–1867 ergänzt, sprach Papst Johannes Paul II. 1984 in der ersten Kanonisation außerhalb Roms 103 koreanische Märtyrer heilig und erklärte den 20. September zu ihrem gemeinsamen Gedenktag.