RUPERT VON OTTOBEUREN

Lebensdaten: geboren Mitte des 11. Jahrhunderts bei Kaufbeuren, gestorben am 15. August 1145 in Ottobeuren
Lebensgeschichte: Rupert stammte mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der schwäbischen Adelsfamilie der Herren von Ursin (Irsee) und wurde möglicherweise als Oblate auf der Klosterinsel Reichenau erzogen – vielleicht besuchte er auch eine Domschule. 1083 ist er als Mönch der Reformabtei Hirsau im nördlichen Schwarzwald bezeugt, 1088 wird er Prior des Klosters St. Georgen im südlichen Schwarzwald.
1102 wurde er auf Vorschlag des Schutzvogts Rupert von Ursin Abt des Klosters Ottobeuren, um dort die monastische Ordnung im Sinne der Hirsauer bzw. St. Georgener Reform wiederherzustellen. Abt Rupert führte die Disziplin besonders im liturgischen Bereich wieder her, rief Mönche aus anderen Reformkonventen herbei und richtete Skriptorium und Malschule wieder ein.
Ottobeuren wirkte aufgrund des bald berühmten Abts Rupert anziehend auf viele Leute: Neben Vollmönchen nahm er auch Laienbrüder auf, die das Kloster und seine Besitzungen bewirtschafteten, und gründete für adlige Frauen einen Konvent innerhalb der Klostermauern. Das Kloster gesundete wirtschaftlich aufgrund zahlreicher Schenkungen und erweiterte seinen Grundbesitz, wodurch Rupert den brachliegenden Kirchen- und Klosterneubau vollenden konnte, der an Allerheiligen 1126 von den Bischöfen von Konstanz und Augsburg geweiht wurde.
Nach 43-jährigem, segensreichen Wirken verstarb Rupert am 15. August 1145.
Verehrung: Ruperts Verehrung als Heiliger, an dessen Grab zahlreiche Wunder erfolgten, setzte im Kloster Ottobeuren unmittelbar nach seiner Bestattung ein. 1270 wurden seine Gebeine in die Abteikirche überführt, wo sie in einem Steinsarkophag ruhen. Papst Paul VI. genehmigte 1964 seine Verehrung als Seligen mit einem eigenen Offizium und einer Messe zu seinen Ehren.
Darstellung: als Abt mit Stab
Patron: der Marktgemeinde und Abtei Ottobeuren