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Wichtiges

VICTOIRE RASOAMANARIVO

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Missionarin
Namensdeutung: Sieg (lat.)
Namenstage: Viktoria, Victoire, Vittoria, Vicky, Vika, Victorina, männl.: Victor
Gedenktag: 21. August

Lebensdaten: geboren 1848 in Antananarivo, Madagaskar, gestorben am 21. August 1894 ebendort

Lebensgeschichte: Rasoamanarivo gehörte zu einer der wichtigsten Familien Madagaskars und wurde Schülerin der katholischen Mädchenschule, die 1861 von französischen Jesuitenmissionaren eröffnet worden war. 1863 wurde sie auf den Namen Victoire getauft und empfing 1864 ihre heilige Erstkommunion. Ebenfalls 1864 wurde sie mit ihrem Cousin Radriaka verheiratet, dem Sohn des Regierungschefs der Königin. Als 1867 der Protestantismus auf Druck der Engländer Staatsreligion wurde, war es nur Victoire als Hofdame und ihrer natürlichen Autorität zu verdanken, dass die Missionare und Ordensschwestern ihre Tätigkeit fortführen konnten.

Als wegen des franco-madagassischen Konflikts 1883 die französischen Ordensleute der Insel verwiesen wurden, hielt Victoire das Gemeindeleben der oftmals ärmeren, als Verräter verschrienen Katholiken aufrecht. Sie verhinderte Kirchenschließungen und Zwangskonversionen und besuchte Sonntag für Sonntag die Gebetsversammlungen im ganzen Land, denen sie als eine der ersten Frauen des Landes damit eine gewisse Würde verlieh. Gemeinsam mit dem jungen Adligen Paul Rafiringa und Bruder Raphaël, dem einzigen madagassischen Ordensmann, bewahrte sie viele katholische Christen vor den schlimmsten Auswüchsen einer richtiggehenden Verfolgung.

1886 durften die französischen Missionare zurückkehren, ein Jahr später gelangte mit dem Apostolischen Vikar von Madagaskar ein erster Bischof auf die Insel, dem Victoire als Oberhaupt der Katholiken vorgestellt wurde. 1888 bekehrte sich ihr Schwerenöter von Ehemann nach einem tödlichen Unfall und empfing von ihr noch die Taufe, ehe er verstarb. Ab diesem Zeitpunkt führte Victoire Rasoamanarivo bis zu ihrem eigenen Tod 1894 ein zurückgezogenes Leben im Gebet. Ihre Begräbnisfeier fand in der Kathedrale von Andohalo in Antananarivo statt, die mit ihrer Unterstützung anstelle der ersten Holzkirche erbaut worden war, bestattet wurde sie auf dem Friedhof der katholischen Missionare in Ambohipo.

Verehrung: 1989 kam Papst Johannes Paul II. eigens auf die afrikanische Insel, um Victoire im Beisein von 500.000 Gläubigen als erste Madagassin seligzusprechen. Ihr Grab befindet sich seit 1993 in einer Kapelle der Kathedrale. Ein Viertel der Bevölkerung Madagaskars ist heute katholisch.

Weitere Heilige des Tages:
Balduin von Rieti, Abt
Franz Reinisch, Ordenspriester, Märtyrer
Pius X., Papst