Herzliche Begegnung mit Papst Franziskus

Heute ist in Rom der Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe zu Ende gegangen. Bischof Dr. Konrad Zdarsa und die Weihbischöfe Dr. Dr. Anton Losinger und Florian Wörner hatten dabei die Gelegenheit, Papst Franziskus persönlich zu treffen. Bei der heutigen Abschlussaudienz betonte Papst Franziskus die Bedeutung der Wallfahrt an die Gräber der Apostel im Leben eines jeden Bischofs. "Sie stellt eine Erneuerung des Bandes mit der universalen Kirche dar, die durch Raum und Zeit als das pilgernde Volk Gottes voranschreitet, indem sie das Glaubenserbe treu durch die Jahrhunderte und zu allen Völkern trägt."
Außerdem dankte das Oberhaupt der Katholischen Kirche den Bischöfen für ihr Wirken in den Teilkirchen und insbesondere für ihren enormen Beitrag in der Flüchtlingsarbeit. Auch auf die veränderte Rolle der Kirche in der Gesellschaft ging der Pontifex ein und forderte, "die lähmende Resignation zu überwinden" und sich pastoral neu auszurichten.
Mit Blick auf die Pfarrgemeinden müsse den Bischöfen das sakramentale Leben besonders am Herzen liegen, so Papst Franziskus. Hier hob er zwei Punkte hervor: die Beichte und die Eucharistie. Er vertraue darauf, dass speziell im kommenden Heiligen Jahr, aber auch darüber hinaus, das Sakrament der Buße in den Diözesen und Pfarreien mehr Berücksichtigung finde. Zudem sei es "notwendig, die innere Verbindung von Eucharistie und Priestertum stets klar sichtbar zu machen. Pastoralpläne, die den geweihten Priestern nicht die gebührende Bedeutung in ihrem Dienst des Leitens, Lehrens und Heiligens im Zusammenhang mit dem Aufbau der Kirche und dem sakramentalen Leben beimessen, sind der Erfahrung nach zum Scheitern verurteilt." Die wertvolle Mithilfe von Laienchristen dürfe nicht zum Ersatz des priesterlichen Dienstes werden oder ihn sogar als optional erscheinen lassen. "Ohne Priester gibt es keine Eucharistie."
Am Schluss erteilte Papst Franziskus den Bischöfen und allen Gläubigen ihrer Diözesen den Apostolischen Segen.
Die gesamte Ansprache von Papst Franziskus finden Sie auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz.
Das Kirchenrecht schreibt die Besuche in Rom vor, bei denen die Bischöfe dem Papst und der Kurie über die Situation ihrer Ortskirchen berichten sollen. Der Name "Ad limina Apostolorum" bedeutet "an den Schwellen der Apostelgräber". Üblicherweise finden diese Visiten etwa alle fünf Jahre statt; die Abstände sind teilweise aber auch größer. Die deutschen Bischöfe waren zuletzt vor neun Jahren zu einem Ad-limina-Besuch in Rom. In ihrer heutigen Form gehen die Besuche auf Papst Sixtus V. (1585-1590) zurück. Er legte seinerzeit fest, dass die Bischöfe der europäischen Länder regelmäßig in Rom zu berichten hatten. Im Zuge des Konzils von Trient (1545-1563), das eine Reform der Kirche einleitete und eine verstärkte Hinwendung zur Seelsorge propagierte, sollte ein engerer Kontakt zwischen dem Papst und den Bischöfen hergestellt werden.