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Social Media

„Jesus wäre bei Facebook und Twitter gewesen“

Dr. Alexander Pschera: Social Media sind ein Muss für alle, die in pastoralen Berufen tätig sind. (Foto: Karl-Georg Michel)
Dr. Alexander Pschera: Social Media sind ein Muss für alle, die in pastoralen Berufen tätig sind. (Foto: Karl-Georg Michel), © Karl-Georg Michel
27.10.2014

Augsburg (pba). Die Frohe Botschaft mit den Medien unserer Zeit verkündigen: Geht das und wenn ja, wie? Rund 100 überwiegend junge Menschen haben sich am vergangenen Samstag in Augsburg zu einem Begegnungsnachmittag getroffen, um dieser Frage nachzugehen. Sie alle verbindet dabei das gemeinsame Ziel, später einmal in der Pastoral des Bistums Augsburg tätig sein zu wollen: als Priester oder ständiger Diakon, als Pfarrhelfer/-in, Gemeinde- oder Pastoralreferent/-in. Den Einstieg in das Thema bildete ein Impulsvortrag von Dr. Alexander Pschera. Der Journalist und Mitglied des Managements einer PR-Agentur für Strategische Unternehmenskommunikation rief seine Zuhörer mit Bezug auf entsprechende Aussagen von Papst Benedikt XVI. zu Optimismus und Verantwortung im Umgang mit den sozialen Kommunikationsmitteln auf. Diese Medien zu nutzen, sei als niederschwelliges Gesprächsangebot sogar ein Muss für alle, die in pastoralen Berufen tätig sind.

Ein rein pessimistischer Blick auf Medien wie Facebook halte uns davon ab, die Chancen zu sehen, ist Dr. Pschera überzeugt. Optimismus und Verantwortung, wozu Benedikt XVI. im Jahr 2011 in seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel aufgerufen habe, seien jedoch im Netz nur selten anzutreffen. Jesus Christus jedenfalls wäre heute bei Facebook und Twitter, betonte der Referent mit Rückgriff auf eine entsprechende Aussage des früheren Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Jesus habe das Leben der Menschen auch mit verantworten wollen. Soziale Medien abzulehnen, ist deshalb für Dr. Pschera auch eine Ablehnung von Verantwortung. Die neue digitale Welt sei ein eigener Kontinent, den es zu missionieren gelte. Fromme Sprüche oder das Posten von Heiligenbildchen reichten dabei nicht, so Dr. Pschera. Es gehe vielmehr darum, mit dem eigenen persönlichen Kommunikationsstil Zeugnis abzulegen und zu einer „digitalen Spiritualität“ beizutragen. Es gehe um eine Kultur der Freundschaft und des Miteinanders. Aus den virtuellen Freunden in den sozialen Medien müssten echte werden. „Christen sind dazu aufgerufen, in den sozialen Medien die Kultur der Freundschaft zu verwirklichen.“

An den einleitenden Vortrag schlossen sich etliche Workshops an. Diese griffen Themen wie „Facebook, Twitter & Co.“, „Newsletter“ und „Pfarrbrief“ auf, boten aber auch den Blick auf gelungene Beispiele wie die Aktion „Adopt a Cardinal“ oder gaben Rat in rechtlichen Fragestellungen. Den Abschluss eines sehr informativen Nachmittags bildete eine gemeinsame Vesper mit Bischof Konrad in der Stadtpfarrkirche St. Georg. Der Bischof erinnerte die Teilnehmer des Begegnungsnachmittags daran, dass es bei der Weitergabe des Glaubens nicht nur um die Vermittlung von Wissen gehe, sondern vor allem um die Herzensbildung der Menschen. „Wenn Sie nicht den eigenen Glauben leben und darum ringen, dann lassen Sie lieber den Finger davon, ihn anderen zu verkünden“, so Bischof Konrad. Das schließe auch ein, die eigenen Pläne immer wieder von Gott durchkreuzen zu lassen.

Die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel 2011 gibt es auf den Seiten des Vatikans.