Menü
Wichtiges
Daten und Fakten

Kirchenstatistik 2014: Generalvikar Heinrich richtet Augenmerk auf die Bedeutung des Sonntags

kirchenstatistik-2014-generalvikar-heinrich-richtet-augenmerk-auf-die-bedeutung-des-sonntags1528680
17.07.2015

Augsburg (pba). Die 27 deutschen Erzbistümer und Bistümer sowie die Militärseelsorge haben heute die Eckdaten des Kirchlichen Lebens des Jahres 2014 veröffentlicht. Demnach gehörten im vergangenen Jahr 23,9 Millionen Bundesbürger der katholischen Kirche an, das sind rund 29,5 Prozent der Bevölkerung. Auf dem Gebiet der Diözese Augsburg waren es 1.325.316 Katholiken. Das entspricht bei einer Gesamtbevölkerung von 2,3 Millionen einem Anteil von 57,2 Prozent.

Das Sakrament der Taufe haben im Bistum Augsburg 10.779 Menschen empfangen (2013: 10.280), Erstkommunionen gab es 11.301 (2013: 11.280) und 11.753 Firmungen (2013: 12.198). Den kirchlichen Bund der Ehe schlossen 2.836 Paare (2013: 2.946) und es gab 13.434 Bestattungen (2013:14.364). Wieder in die Kirche aufgenommen wurden oder zu ihr übergetreten sind 455 Personen (2013: 479). Die Zahl der Kirchenaustritte belief sich auf 12.090 (2013: 9.510). Die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstteilnehmer lag bei 184.169, das sind rund 13,9 Prozent (2013: 13,9 %).

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pastoral betrug im Jahr 2014 1.202 Personen und blieb damit mit Blick auf das Vorjahr stabil (2013: 1.201). Konkret waren dies 618 (2013: 623) Welt- und Ordenspriester, 53 (53) hauptberufliche und 76 (73) ständige Diakone mit Zivilberuf, 177 (171) Pastoralreferenten/-innen, 229 (227) Gemeindereferenten/-innen und 49 (54) Pfarrhelfer/-innen. Außerdem gab es 366 (393) Religionslehrerinnen und Religionslehrer.

„Die Personalgewinnung für die Pastoral ist für uns als Diözese eine Hauptsorge, um so auch die Vorgaben der Pastoralen Raumplanung erfüllen zu können. So bin ich über alle Initiativen zur Förderung von kirchlichen Berufen sehr dankbar. Wir werden alles dafür tun, um auch in Zukunft in der Breite des Bistums Augsburg präsent zu bleiben“, betont Generalvikar Harald Heinrich anlässlich der Bekanntgabe der Zahlen. „Frauen und Männer für den Dienst in der Seelsorge zu gewinnen und zu einer Ausbildung zu ermutigen, darauf wollen wir in den nächsten Jahren einen besonderen Akzent setzen. Dabei bestehen auch gute Aussichten, in den Dienst der Diözese übernommen zu werden.“ Deshalb haben wir gemeinsam mit der Erzdiözese München und Freising in Benediktbeuern den Studiengang ,Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit‘ neu eingerichtet und mit diözesanen Kirchensteuermitteln unterstützt, um jungen Menschen eine attraktive Studienmöglichkeit zu bieten.“

Dieser Schwerpunkt auf die Seelsorge vor Ort sei ihm auch mit Blick auf die statistischen Eckdaten sehr wichtig, betont der Generalvikar. „Es geht uns darum, das kirchliche Leben in den Pfarreien so gut wie möglich zu fördern, gerade auch um die Priester in ihrer Arbeit als Seelsorger oft für mehrere Gemeinden wirksam zu unterstützen“. Dies zeige sich für ihn nicht zuletzt bei der Zahl der Gottesdienstbesucher. „Dass wir sonntags durchschnittlich rund 185.000 Katholiken erreichen, ist für mich bei dem großen Angebot unserer Konsum- und Freizeitgesellschaft noch immer eine recht große und auch beachtliche Zahl“, so Heinrich. Dennoch seien das bistumsweit nur 14 Prozent und Grund zur Sorge, gerade auch in den Städten. „In der Seelsorge und in der Verkündigung müssen wir besonderes Augenmerk auf die Heiligung des Sonntags legen. Gerade in unserer immer hektischer werdenden Zeit, die oft auch Anforderungen an die Belastbarkeit des Einzelnen stellt, gilt es die Botschaft vom Sonntag als Herrentag, wo wir unserer Seele etwas Gutes tun können, in den Mittelpunkt zu stellen.“ Er sei überzeugt, so Generalvikar Heinrich, dass der Sonntag als der Tag, an dem sich die Gemeinde zur Eucharistiefeier versammele, „immer mehr zum entscheidenden und auch unterscheidenden Kennzeichen für uns als Christen wird. Daran muss man uns erkennen können!“

Die Kirchenaustritte bewertet der Generalvikar als Ausdruck gesamtgesellschaftlicher Phänomene. Die deutliche Zunahme im vergangenen Jahr habe zwar wohl mit der Diskussion um die Abgeltungsteuer zu tun. „Allerdings müssen wir auch ganz nüchtern eine zunehmende Verdunstung des Glaubens und der Bindung an die Kirche feststellen.“ Sicherlich gehe es anderen Akteuren der Zivilgesellschaft ähnlich wie den Kirchen. Aber die Kirche sei eine Gemeinschaft von Gläubigen. Jeder einzelne Kirchenaustritt sei für die Kirche deshalb ein schwerer Verlust. „Umso mehr bleiben unsere Türen offen. Wir bauen auch das Angebot unserer City-Pastoral weiter aus. Es richtet sich unter anderem an jene Gläubigen, die ihren Weg wieder zurück in die Kirche gehen wollen.“ Als eine sehr gute Möglichkeit, um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben, hätten sich auch die 410 kirchlichen Kindertageseinrichtungen im Bistum Augsburg bewährt. „Wir werden hier auch zukünftig präsent bleiben und sie aus Mitteln der Kirchensteuer fördern, weil wir sie als große pastorale Chance für unsere Pfarrgemeinden sehen.“

Sämtliche Eckdaten des kirchlichen Lebens in den deutschen Erzbistümern und Bistümern finden Sie unter http://www.dbk.de/home/