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Wichtiges

Liebe Pfarreiangehörge von St. Ulrich und St. Luzia, liebe Leserinnen und Leser unseres Pfarrbriefes,

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27.03.2023

auf dem Titelblatt unseres Oster­pfarr­briefes ist das Taufbecken aus Ke­ramik abgebildet, das in der Tauf­kapelle von St. Ulrich steht, über dem eine schwebende Taube

den Heiligen Geist versinnbild­licht.

Die Taufe (vom gotischen Verb daupjan = eintauchen) steht als wichtigste und grundlegende Kult­handlung im Bewusstsein al­ler christlichen Bekenntnisse. Die Be­deutung der Taufe besteht da­rin, dass sie Eingliederung in das neue Gottesvolk der Kirche und da­mit in den mystischen Leib Chris­ti ist. Dabei wird der Ge­tauf­te in das heilbringende Mysterium des Todes und der Auferstehung Chris­ti hineingenommen, er be­kommt Anteil am Pascha­mys­te­ri­um (Einheit von Leiden, Kreuzes­tod und Auferstehung Jesu Christi von den Toten sowie seiner Him­mel­fahrt und Erhöhung und ihrer Ver­gegenwärtigung in der Li­tur­gie).

So wird die Taufe zu einer „neu­en Schöpfung“, zum Tor ins neue Leben, sie hebt die Trennung der Menschen von Gott auf (Nach­lass aller Schuld) und schenkt ih­nen die Liebe des Vaters, der sie zu seinen Kindern macht, zu „Er­ben Gottes und Miterben Christi“. So ist die Taufe nicht nur ein äuße­rer Aufnahmeritus, sondern grund­legendes Ereignis der Er­lö­sung in Christus.

 

Schon im Christlichen Alter­tum fin­den sich in den Ostkirchen Be­stre­bungen, den Kindern bei der Tau­fe die Namen von Heiligen zu ge­ben, „die durch Tugenden glänz­ten und durch ihre Zuversicht bei Gott am meisten vermochten“ (Johannes Chrysostomus, † 407). Seit dem 13. Jahrhundert breitet sich auch im Westen dieser Brauch stärker aus. Im Rituale Ro­ma­num von 1614 wird sogar vor­ge­schrieben, dass, wenn die Eltern auf einem nichtchristlichen Namen be­harren, vom Priester ein christ­licher hinzugefügt und beide im Tauf­buch vermerkt werden sollen. Mit diesen Bestrebungen intensi­vier­te sich zugleich der Brauch des Na­menstages, der festlichen Be­ge­hung des alljährlichen Gedenk­ta­ges des betreffenden Heiligen, wo­durch die Feier des Geburts­ta­ges mehr in den Hintergrund trat.

 

Heilige sind nicht nur Na­mens­ge­ber bei der Taufe und Für­sprecher des Täuflings bei Gott, son­dern auch für unsere Gottes­häu­ser.

Seit dem 4. Jahrhundert be­gann der Brauch, jede Pfarr­ge­mein­de und ihr Kirchengebäude un­ter den Schutz (Patrozinium) eines Heiligen zu stellen und des­sen Fest alljährlich besonders zu be­gehen. Vielfach wurden Kir­chen­gebäude aber auch nach Glau­bens­geheimnissen benannt; man spricht dann genauer von Titular­fest (z.B. Mariä Himmelfahrt).

 

Unsere Pfarreiengemeinschaft St. Ul­rich/St. Luzia darf heuer und im kom­menden Jahr nicht nur – wie je­des Jahr üblich – die bei­den Pat­ro­zinien und Pfarrfeste fei­ern, son­dern mit der ganzen Diö­ze­se Augs­burg ein Jubiläumsjahr zu Eh­ren des Heiligen Bischofs Ul­rich (1100. Jahrestag der Bi­schofs­weihe [923] und den 1050. Todes­tag [† 973]) unter dem Leit­wort „Mit dem Ohr des Her­zens“. Der Heilige Bischof Ulrich ist ja nicht nur der Patron einer un­se­rer bei­den Pfarrkirchen, sondern gleich­zei­tig auch unser Bis­tums­patron. Un­ser Bischof + Dr. Bert­ram Mei­er lädt uns ein, mit dem Her­zen zu hören – und da­nach zu handeln.

Zudem dürfen wir in diesem Jahr das 60-jährige Bestehen un­se­res St.-Ulrich-Kindergartens feiern und im kommenden Jahr 2024 das 60-jährige Pfarrjubiläum von St. Ulrich.

Ein Sprichwort heißt: „Man soll die Feste feiern, wie sie fal­len“. Sie, liebe Angehörige un­se­rer Pfarreiengemeinschaft und al­le, die mit unseren beiden Pfar­rei­en ver­bunden sind, lade ich ganz herz­lich ein, diese Feste mit uns zu fei­ern zur größeren Ehre Got­tes und zur Erbauung des gan­zen Vol­kes Gottes.

 

Zusammen mit unseren Seel­sor­gern wünsche ich Ihnen ein ge­seg­ne­tes Osterfest im Licht der Auf­er­ste­hung und grüße Sie ganz herz­lich

Ihr Pfarrer Gerd Zühlke